Auf einmal gehörten wir nicht mehr dazu: Eine jüdische Kindheit und Jugend in Dresden
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Stadtmuseum Dresden (Landhaus), Wilsdruffer Straße 2, 01067 Dresden
Zeitzeugengespräch mit der gebürtigen Dresdnerin und Holocaust-Überlebenden Henny Brenner
Grußwort: Oberbürgermeisterin a.D. Helma Orosz
In den Jahren vor 1933 war das jüdische Leben in Dresden fest verankert. Beispielsweise zählte die Israelitische Religionsgemeinschaft um 1900 etwa 5400 Mitglieder. Doch mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten, der Zerstörung der Dresdner Synagoge und der Deportation der jüdischen Bevölkerung verschwand es fast vollständig aus dem Stadtbild.
Henny Brenner, gebürtige Dresdnerin und Tochter einer Jüdin und eines Protestanten, ist eine der letzten Zeitzeugen, die die Verfolgung durch die Nationalsozialisten in Dresden überlebte. Nach den NS-Rassegesetzen als „nicht-privilegierte Mischehe“ eingestuft, wurde die Familie zum Ziel von Schikanen und Ausgrenzung. Der für den 16. Februar 1945 angeordneten Deportation entging die damals 20-Jährige nur durch die Bombardierung der Stadt. Ihre bewegende Geschichte hat Henny Brenner in ihrem Buch „Das Lied ist aus. Ein jüdisches Schicksal in Dresden“ niedergeschrieben. Persönliche Dokumente – darunter auch den Deportationsbefehl – hat sie dem Stadtmuseum Dresden zur Verfügung gestellt.
Zweifellos waren die Luftangriffe im Februar verheerend. Doch ist der Mythos der „unschuldigen Stadt“ zutreffend? Auch Dresden war ein Ort der Kriegsvorbereitung, der Ausgrenzung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung. Mit der Zeitzeugin Henny Brenner wollen wir über dieses Kapitel der Stadtgeschichte ins Gespräch kommen.
Die Veranstaltung steht im Kontext einer vielschichtigen Erinnerungskultur. Am 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, gedenken wir der Opfer des Nationalsozialismus. Auch der 13. Februar ist ein Tag der Erinnerung: an die Zerstörung der Stadt ebenso wie an die Verbrechen des von Deutschland ausgegangenen Krieges. Die Auseinandersetzung mit unserer Geschichte ist wichtiger denn je. Wie wir uns erinnern, entscheidet auch darüber, wie wir Zukunft gestalten.
Veranstalter ist das Politische Bildungsforum Sachsen der Konrad-Adenauer-Stiftung. Der Eintritt ist frei!
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