17.05.20
Anlässlich des 75. Jahrestages des Kriegsendes hatte die Gedenkstätte Münchner Platz Dresden vor, zum Internationalen Museumstag am 17. Mai 2020 Spezialführungen anzubieten. Aufgrund der aktuellen coronavirusbedingten Situation kann das geplante Programm nicht stattfinden. Stattdessen wird der internationale Museumstag unter dem Hashtag #MuseumEntdecken dieses Jahr digital begangen.
15.05.20
Mit einer Kranzniederlegung erinnerte die Stiftung Sächsische Gedenkstätten an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren. Die Gedenkstunde in kleinem Kreise fand am Memorial für die Opfer der nationalsozialistischen Militärjustiz in Torgau statt. Der europäische Erinnerungsort liegt am Torgauer Fort Zinna, der heutigen Justizvollzugsanstalt Torgau. Die Wehrmacht hatte dort im Zweiten Weltkrieg das größte ihrer Gefängnisse eingerichtet. In das Gedenken war auch die Kriegsgräberstätte auf dem Gemeindefriedhof der Stadt einbezogen.
13.05.20
Die Dokumentationsstelle Dresden verzeichnet weiterhin ein gewaltiges Interesse an der Klärung des Verbleibs von Angehörigen der Roten Armee, die infolge des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion in deutsche Gefangenschaft gerieten oder die noch heute als vermisst gelten. Seit Jahresbeginn gingen fast 700 Anfragen ein. Zur Veranschaulichung der Bandbreite sowie der Art und Weise der Anfragen sind einige Auskunftsersuchen im Weiteren dokumentiert.
12.05.20
Hans-Dieter Grabe erlebt den Hunger, entdeckt die Ruinengrundstücke rund um die Bayreuther Straße in Dresden als Abenteuerspielplatz und findet bei aller Angst auch Gefallen an den Gesängen der sowjetischen Soldaten. Die Suche nach dem von der Besatzungsmacht verhafteten Vater (er wird schließlich aus dem Speziallager Buchenwald entlassen) führt die Familie auch vor die Tore der Haftanstalt am Münchner Platz und des Gefängnisses auf der Königsbrücker Straße.
07.05.20
Herbert Böhme (1879 – 1971), Superintendent der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche im Kirchenbezirk Meißen, hoffte mit den anderen Gefangenen in ihren Zellen am Münchner Platz in Dresden auf das hörbar nahende Kriegsende, um vielleicht doch noch der Hinrichtung zu entgehen.
30.04.20
Der Dienstbetrieb in der Dokumentationsstelle Dresden läuft trotz der Coronavirus-bedingten Situation weitgehend normal weiter: Eine deutsch-russische Broschüre zur Klärung der Schicksale von sowjetischen Kriegsgefangenen sowie Zwangsarbeitern und Zwangsarbeiterinnen während des Zweiten Weltkrieges in Sachsen befindet sich in der Endredaktion. Für eine neue interaktive Website zu Grabstätten sowjetischer Bürger in Sachsen wurden letzte Geodaten erfasst. Und täglich erreichen die Dokumentationsstelle Anträge auf Auskunft zu sowjetischen Kriegsgefangenen, KZ-Häftlingen, Gefangenen der sowjetischen Speziallager oder Verurteilten sowjetischer Militärtribunale (SMT).
29.04.20
Auf dem Gebiet des heutigen Freistaates Sachsen befinden sich etwa 250 Grabstätten, in denen Menschen aus der Sowjetunion während des Zweiten Weltkrieges und in der Nachkriegszeit in Einzel- oder auch Massengräbern ihre letzte Ruhestätte fanden. Sie waren als Angehörige der Roten Armee bei der Eroberung Deutschlands gefallen, als Kriegsgefangene im deutschen Gewahrsam ums Leben gekommen oder als Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt worden. 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges gibt die digitale Karte der Dokumentationsstelle Dresden einen Überblick über die regionale Verteilung dieser Kriegsgräberstätten und verbessert den Zugriff auf die zu ihnen vorhandenen Informationen.
27.04.20
Die Gedenkfeier an die Opfer des Massakers von Abtnaundorf und der NS-Zwangsarbeit musste in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Dennoch möchte die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig des Kriegsendes vor 75 Jahren, der Befreiung der Konzentrationslager und der Opfer des Nationalsozialismus würdig gedenken.
27.04.20
In einer stillen, nichtöffentlichen Zeremonie erinnerte die Stadt Torgau an die Ereignisse des 25. April 1945. Erstmals trafen an diesem Tag am Ende des Zweiten Weltkriegs an der Elbe amerikanische und sowjetische Truppen in ihrem gemeinsamen Kampf gegen das nationalsozialistische Deutschland, von Westen und von Osten vorrückend, aufeinander. Die amerikanisch-sowjetische Begegnung steht bis heute symbolisch für das nahe Ende des Krieges. Mit ihr verbindet sich die Botschaft zu Frieden und Völkerverständigung.
27.04.20
Vor dem Zusammentreffen von amerikanischen und sowjetischen Soldaten am 25. April 1945 an der Elbe waren in Torgau Tausende Häftlinge aus den beiden Wehrmachtgefängnissen Fort Zinna und Brückenkopf auf Räumungsmärsche getrieben worden. Für sie kam die Befreiung erst Tage oder Wochen später. Nicht wenige Gefangene fielen den letzten Verbrechen der Wehrmachtaufseher zum Opfer, die bis zum Schluss mit aller Gewalt gegen flüchtende und erschöpfte Häftlinge vorgingen. Zu den Gefangenen, die die Märsche glücklicherweise überlebten, gehörte René Wagner aus dem Elsass. Er hielt die Erlebnisse während der letzten Tage seiner Gefangenschaft in einem Tagebuch fest.