13.04.15
Die Beantwortung der Anfragen von Angehörigen aus Russland sowie den anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion, aber auch von Gemeinden, Suchdiensten und Gedenkstätten aus Deutschland, soll ab dem 1. Mai 2015 wieder aufgenommen werden.
Die Auskunftstätigkeit basiert auf den Ergebnissen eines vom Bund geförderten 14-jährigen Forschungsprojekts, das zum 31. Dezember 2014 endete. Dabei wurden in russischen, ukrainischen, belarussischen und deutschen Archiven Unterlagen zu ca. einer Million sowjetischen Kriegsgefangenen erschlossen. Sie waren während des Zweiten Weltkrieges in deutsche Gefangenschaft geraten. Die Unterlagen sind in einer Datenbank verzeichnet, die in Teilen auch Online zugänglich ist. Monatlich gehen gegenwärtig mehr als 250 Anfragen hierzu bei der Stiftung ein.
Siegfried Reiprich, Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, erklärte dazu: „Wir sind sehr froh, dass wir insbesondere den Angehörigen mitteilen können, wann ihre Großväter, Väter oder sonstigen Verwandten gestorben und wo sie bestattet sind. Wir danken dem Freistaat Sachsen für seine Unterstützung und freuen uns, dass auch der Bund ab 2016 eine angemessene Beteiligung an der Finanzierung dieser gesamtstaatlichen nationalen Aufgabe in Aussicht gestellt hat.“
Insgesamt starb während des Zweiten Weltkrieges rund die Hälfte der insgesamt ca. 5,3 Mio. sowjetischen Kriegsgefangenen in deutschem Gewahrsam, davon ca. 370.000 in Lagern auf dem Gebiet des Deutschen Reiches. Am 23. April 2015 wird der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich im Beisein diplomatischer Vertreter, darunter des Russischen Botschafters in Deutschland, der im Kriegsgefangenenlager Zeithain bei Riesa verstorbenen mindestens 25 000 sowjetischen Kriegsgefangenen gedenken.
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09.04.15
Bautzen. Der Name der sächsischen Kleinstadt steht im öffentlichen Bewusstsein wie kein anderer für politische Verfolgung und Haft. In den als "Gelbes Elend" und "Stasi-Knast" bekannt gewordenen Gefängnissen waren während der Diktaturen des 20. Jahrhunderts zahlreiche Menschen zu Unrecht eingesperrt. Die Gedenkstätte Bautzen dokumentiert die Geschichte beider Haftanstalten und das Schicksal der Inhaftierten auf vielfältige Weise. Durch Ausstellungen, Zeitzeugengespräche, Führungen, Konzerte, Lesungen, Tanz- und Theateraufführungen, Kinovorführungen und Gedenkveranstaltungen wird historisches Wissen vermittelt und die Erinnerung wach gehalten.
20.03.15
Am 21. März 2015 erinnert der Kölner Künstler Gunter Demnig in Leipzig mit 22 neuen STOLPERSTEINEN an Opfer des Nationalsozialismus.
19.03.15
Ab Montag, dem 23. März 2015 kommt es in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein zu Einschränkungen beim Besuch des Gedenkbereichs im Keller. Aufgrund der hohen Feuchtigkeit ist eine Erneuerung des Wandverputzes notwendig geworden. Die Baumaßnahmen finden vom 23. März bis 3. April 2015 statt. Der Besuch der Dauerausstellung im Dachgeschoss ist in dieser Zeit ohne Einschränkungen möglich.
18.02.15
Das Magazin HORCH UND GUCK, das 1992 als Zeitschrift zur kritischen Aufarbeitung der SED-Diktatur vom Bürgerkomitee „15. Januar“ e. V. in Berlin gegründet wurde, das aus der Bürgerbewegung der DDR hervorging, wird aus organisatorischen und personellen Gründen mit dem neuen Jahr vom Bürgerkomitee Leipzig e.V. herausgegeben. Der Name „Horch und Guck“ geht auf den Begriff „VEB Horch und Guck“ zurück, der im Sprachgebrauch der DDR eine der volkstümlichen Bezeichnungen für das Ministerium für Staatssicherheit war.
12.02.15
Aus Anlass des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus luden die Stiftung Sächsische Gedenkstätten und das Kuratorium Gedenkstätte Sonnenstein e.V. am 27. Januar 2015 zu einer Feierstunde in den Veranstaltungssaal der AWO-Werkstätten in Pirna. An diesem Tag wurde besonders der 1.226 Dresdner Opfer der NS-Krankenmorde gedacht.
16.12.14
Am 11. Dezember haben sich Vertreter der Plattform für Europäisches Gedächtnis und Gewissen mit dem EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, Tibor Navracsics, im Gebäude der Europäischen Kommission in Brüssel getroffen. Seitens der Plattform nahmen die Verwaltungsdirektorin Neela Winkelmann (Prag) und die Mitglieder des geschäftsführenden Vorstands Siegfried Reiprich (Dresden), Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, sowie Zsolt Szilágyi (Oradea), Leiter des Stabes des Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Lászlo Tökés, teil. In dem Gespräch ging es u.a. um die Frage der juristischen Würdigung bzw. Anklage nicht verjährter kommunistischer Verbrechen wie Mord und Folter auf der europäischen Ebene.
04.12.14
Der Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Siegfried Reiprich, ist von der Sächsischen Staatsregierung für weitere sieben Jahre in seinem Amt bestätigt worden. Damit ist das Kabinett in seiner Sitzung vom 26. August dem einstimmigen Beschluss des Stiftungsrates der Stiftung Sächsische Gedenkstätten vom 12. Mai gefolgt.
23.11.14
In der Reihe: "selbstbestimmt" zeigt der MDR am 23. November 9:45 Uhr die Dokumentation "Der blinde Fleck" des Leipziger Filmemachers Stephan Liskowsky.
18.11.14
Am 11. Oktober 2014 konnte die Gedenkstätte Münchner Platz Dresden eine besondere Besuchergruppe aus der Tschechischen Republik begrüßen. Neben Angehörigen von hingerichteten Widerstandskämpfern und Vertretern des tschechischen Opferverbandes waren darunter Lokalhistoriker, die die Erinnerung an Hinrichtungsopfer pflegen und dokumentieren. Die meisten von ihnen waren zum ersten Mal in Dresden.