März 2016
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
auf der Website der Stadt Leipzig ist zu lesen: „Lügenpresse, staatsgelenkte Medien oder Systempresse: Dies sind die Bezeichnungen, derer sich die rechtspopulistischen Demonstranten in verschiedenen Städten Deutschlands seit geraumer Zeit bedienen. Während Leipziger LEGIDA-Demonstrationen erklingt sogar die Melodie des ‚Schwarzen Kanal‘. Dieser fragwürdige Rückgriff auf diktaturgeprägte Begriffe und Erscheinungen erfordert den Blick zu werfen, auf das, was einst staatsgelenkte Presse in Deutschland war. Mit seiner virtuellen Ausstellung, ‚Rotstift. Medienmacht, Zensur und Öffentlichkeit in der DDR‘, ebnet das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. den Weg zum Verständnis historischer Realitäten. Die Präsentation zeigt die Entstehung und Entwicklung der Unterdrückung der Presse- und Meinungsfreiheit in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. DDR im Zeitraum 1945 bis 1990.“
Diese Ausstellung kommt darum gerade zur rechten ZEIT. Denn auch heute ist kein Journalist davor gefeit, zu einem öffentlichen Thema Information und Kommentar zu vermischen oder gar der Versuchung der Macht zu erliegen, sich politisch instrumentalisieren zu lassen. Oder wie sollen fortgesetzte Desinformationen angesichts erfolgter Richtigstellung seitens der Geschäftsführung zur Verwendung der Stiftungsgelder sonst verstanden werden? Statt sorgfältig die ganze Wahrheit zu recherchieren, werden Halbwahrheiten kolportiert.
In Diktaturen sind Massenmedien ein Instrumentarium der Macht. Dabei geht es immer auch um Deutungshoheit und Instrumentalisierung der Geschichte. Der antitotalitäre Konsens, der die Demokraten verbindet, ist Ideologen ein Dorn im Auge – auch in manchen Redaktionsstuben. Darum bin ich dankbar für die Ausstellung des Archivs Bürgerbewegung Leipzig, weil sie daran erinnert, wie es mit Medienmacht und Zensur in der DDR war, und weil es auch hier und heute gilt, neuen Anfängen zu wehren. Wer an dieser und anderen Ausstellungen und Veranstaltungen Interesse hat, wird hier fündig. Ich hoffe, dass Sie unserer Gedenk- und Erinnerungsarbeit gewogen bleiben.
Lothar Klein
Inhalt |
Vorschau
13.03. | Wir dienen dem sozialistischen Vaterland!
Filmvorführung und Podiumsdiskussion des 28. FILMFEST DRESDEN (12.-17. April 2016) im Rahmen der Retrospektive „Filme für die Sicherheit“ Die diesjährige Retrospektive des FILMFEST DRESDEN präsentiert Filme der bulgarischen und ostdeutschen Geheimdienste und zeigt, auf welche Weise bewegte Bilder zur Bekämpfung des „inneren Feindes“ eingesetzt wurden.
> Mehr17.03. | VERANSTALTUNGEN IM RAHMEN VON „LEIPZIG LIEST 2016“
„Leipzig liest“ feiert bereits sein 25-jähriges Jubiläum. Gern blicken auch wir in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ in die Anfangsjahre unserer „Leipzig liest“-Beteiligung zurück. Erstmals nahm das Museum im Jahr 1994 mit Veranstaltungen im eigenen Haus an dem beliebten Lesefest teil. Was anfänglich mit vier Abendveranstaltungen startete, etablierte sich in den letzten Jahren zu einem facettenreichen Programm rund um die Themen Aufarbeitung der SED-Diktatur und Friedliche Revolution. In diesem Jahr laden wir unser Publikum zu insgesamt 19 Veranstaltungen in die „Runde Ecke“ ein. In mehreren Publikationen verarbeiten Autoren ihre persönlichen Geschichten von Flucht, Unterdrückung und Haft.
> Mehr17.04. | Torgauer Wanderausstellung »AUF BIEGEN UND BRECHEN« ist im Menschenrechtszentrum Cottbus zu Gast
Die Wanderausstellung der Gedenkstätte GJWH Torgau wird vom 7. April bis zum 15. Mai im Menschenrechtszentrum (MRZ) Cottbus zu sehen sein. Begleitet wird die mobile Ausstellung von verschiedenen Workshops in Kooperation mit dem MRZ Cottbus und einer Eröffnungsveranstaltung am ersten Ausstellungstag.
> Mehr29.03. | Film: Die Partisanen von Wilna
Der Film beginnt mit Aufnahmen des jüdischen Schriftstellers Abba Kovner, der Ende 1942 im Ghetto Wilna einen Aufruf zum Widerstand vorträgt. Darin bezieht Kovner sich auf einen biblischen Topos: „Wir dürfen uns nicht wie Schafe zur Schlachtbank führen lassen! Die einzige mögliche Antwort ist Selbstverteidigung!“ Der Aufruf gilt als Gründungsdokument der Widerstandsbewegung des Wilnaer Ghettos und allgemein des jüdischen Widerstands gegen die nationalsozialistische Vernichtungspolitik.
> Mehr18.03. | Buchprämiere „Grauer Schnee – Tauwetter“ anlässlich des Festivals „Leipzig liest“
Der Autor Dietmar Rummel stellt anlässlich des Lesefestes „Leipzig liest“ im Rahmen der Leipziger Buchmesse sein neues Buch „Grauer Schnee – Tauwetter“ im Museum in der „Runden Ecke“ vor. Es führt die Lebensgeschichte seines Protagonisten Thomas Grundmann, die in Dietmar Rummels schriftstellerischem Debüt „Die (Zellen)Tür schlägt zu“ begann, von der Mitte der 70er Jahre bis in die Zeit der politischen Umbrüche 1989/1990 weiter und schließt mit einem resümierenden Ausblick auf die folgende Zeit.
Die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau führt diese Lesung im Rahmen ihrer Veranstaltungsreihe „Das Schweigen brechen – Schicksale ehemaliger Heimkinder“ in Kooperation mit der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ Leipzig durch.
31.03. | Filmvorführung: Die Sekretärin und das Fallbeil
Die Regisseurin Dora Heinze nutzte für ihren Film Überwachungs- und Prozessakten, aber auch die Tonbandmitschnitte, die das MfS vom Prozess anfertigen ließ. Der Film bewegt sich entlang der Lebensstationen von Elli Barczatis. Ihr Leben endet 1955 am Münchner Platz in Dresden, der damaligen zentralen Hinrichtungsstätte der DDR.
> Mehr14.04. | Filmvorführung: „Muster“
Der Experimentalfilm Muster nimmt Bezug auf drei Aspekte der Geschichte des ehemaligen Benediktiner-Klosters Breitenau, das südlich von Kassel in Guxhagen liegt und heute eine Gedenkstätte ist. Der Film zeigt das Kloster als sogenanntes ‚Arbeitserziehungslager‘ während der Befreiung durch die US-Armee 1945, als ‚Mädchenerziehungsheim Fuldatal‘ während der Dreharbeiten zu Ulrike Meinhofs Bambule im Jahr 1969 sowie die Gedenkstätte Breitenau während der Exkursion einer Schulklasse in den 1990er Jahren.
> MehrNeues aus der Arbeit der Stiftung und ihrer Gedenkstätten
04.03. | Jugendliche aus Italien besuchten die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein
Bereits seit 1999 organisiert das „Istituto per la Storia della Resistenza e della Società contemporanea in provincia di Reggio Emilia“ Gedenkstättenreisen für italienische Schüler. Jeweils für drei Wochen fahren die Jugendlichen nach Berlin, Prag oder Krakau und besuchen verschiedene Orte nationalsozialistischer Massenverbrechen und setzen sich damit in Projekten vertiefend auseinander. Erstmals konnte in diesem Jahr auch der Besuch der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein in das Programm aufgenommen werden. Zusammen mit italienischsprachigen Dresdner Gästeführern erarbeitete die Gedenkstätte einen Rundgang, der umfassend über die Geschichte und die Aufarbeitung der NS-Krankenmorde informierte.
Das Angebot stieß bei den Schülern der Provinz Reggio Emilia auf reges Interesse. Über 650 nahmen an einer Führung teil. Ihre Eindrücke hielten sie in persönlichen Einträgen in einem Internet-Tagebuch fest (www.ilfuturononsicancella.it/2016/diario-di-viaggio). Für fast alle Teilnehmer war es die erste Konfrontation mit den „Euthanasie“-Verbrechen der Nationalsozialisten.
Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges kam ein Teil des in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein eingesetzten Personals auch in Italien zum Einsatz. So auch der Leiter des Pirnaer Sonderstandesamtes Gottlieb Hering (1887-1945), der Kommandant des berüchtigten Konzentrationslagers Risiera di San Sabba bei Triest wurde. Allein dort starben bis zur Befreiung am 11. April 1945 über 5000 Menschen.
22.02. | Ab März 2016 erweiterte Öffnungszeiten der Gedenkstätte
Ab März 2016 öffnet die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein auch an Sonn- und Feiertagen. Wie bereits an den Samstagen können der Gedenkbereich und die Dauerausstellung zwischen 11 und 17 Uhr besichtigt werden. Damit möchte die Gedenkstätte dem stetig wachsenden Besucherinteresse, gerade auch an Wochenenden, Rechnung tragen. In den letzten beiden Jahren besichtigten jeweils über 13.000 Personen die Gedenkstätte. Zunächst ist die Erweiterung der Öffnungszeiten für sechs Monate geplant. Bei einer guten Annahme soll eine kontinuierliche Sonntagsöffnung eingeführt werden.
Seit dem Jahr 2000 erinnert die Gedenkstätte am historischen Ort an die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Tötungsanstalt in den Jahren 1940/41. Insgesamt 13.720 Menschen mit psychischen Krankheiten oder geistigen Behinderungen sowie mehr als 1.000 Häftlinge aus Konzentrationslagern wurden auf dem Sonnenstein systematisch ermordet. Ärzte hatten sie nach der rassistischen Ideologie des Nationalsozialismus als „lebensunwert“ gebrandmarkt. Die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein ist heute einer der wichtigsten Erinnerungsorte an die nationalsozialistischen Verbrechen in Sachsen.
Öffnungszeiten ab 1. März 2016:
Montag bis Freitag 9 – 16 Uhr
Samstag/Sonntag 11 – 17 Uhr (kostenlose öffentliche Führung Sa 14.30 Uhr)
Der Eintritt ist frei.
04.03. | Stiftung Sächsische Gedenkstätten und Förderverein der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain setzen Zusammenarbeit fort
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten und der Förderverein Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain e.V. sind übereingekommen, die bewährte Form der Zusammenarbeit in der Bildungsarbeit der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain fortzuführen. Stiftungsgeschäftsführer Siegfried Reiprich und der Fördervereinsvorsitzende Eberhard Paul haben in einem Treffen am vergangenen Montag Irritationen weitgehend aus dem Weg räumen können, die Ende 2015 zu einer Kündigung der Kooperationsvereinbarung durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten geführt hatten.
Der Vereinsvorsitzende brachte während des Treffens zum Ausdruck, dass der Förderverein die Kooperationsvereinbarung erneuern möchte. Einzelheiten wird der Verein in seiner Vorstandssitzung unter Beteiligung des Geschäftsführers der Stiftung Sächsische Gedenkstätten erörtern.
Die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain erinnert an die Opfer des nationalsozialistischen Kriegsgefangenenlagers Zeithain bei Riesa. Zwischen 1941 und 1945 kamen hier rund 25 000 bis 30 000 sowjetische und mehr als 900 Kriegsgefangene aus anderen Ländern ums Leben. Gründe waren vor allem mangelhafte Ernährung und katastrophale hygienische Bedingungen.
Über die Geschichte des Ortes informiert eine 2003 eröffnete Dauerausstellung auf dem Gelände des früheren Kriegsgefangenenlagers. Die Gedenkstätte versteht sich als Informations- und Bildungsstätte sowie als Anlaufstelle für Angehörige der ehemaligen Kriegsgefangenen.
11.03. | Plattform sendet Protestbrief an den Herausgeber der Zeitung „Die Zeit“
Vertreter der Plattform für Europäische Erinnerung und Gewissen haben in dieser Woche einen Brief an den Herausgeber der deutschen Zeitung „Die Zeit“ gesendet, um gegen einen Artikel zu protestieren, in dem Siegfried Reiprich, der Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft, und auch die Plattform selbst verleumdet worden seien.
> Mehr11.03. | Neuerscheinung zu G.A.E. von Nostitz und Jänckendorf
Seit Anfang März ist die von Dr. Boris Böhm erarbeitete Publikation »… daß es mir gewiß angenehm ist, euch nützlich zu werden«. Biografie des sächsischen Ministers und Dichters Gottlob Adolf Ernst von Nostitz und Jänckendorf (1765 – 1836) erhältlich. Sie wird vom Kuratorium Gedenkstätte Sonnenstein e.V. und der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften e.V. herausgegeben.
> Mehr14.03. | Ostern 2016: Sonderführungen durch die Gedenkstätte
An allen vier Osterfeiertagen (25. bis 28. März 2016) bietet die Gedenkstätte kostenlose Rundgänge und Führungen an.
Jeweils um 10.00 Uhr beginnt ein Rundgang durch den früheren Justizkomplex am Münchner Platz. Zu sehen sind die noch vorhandenen Spuren der früheren Nutzung als Gerichts-, Haft- und Hinrichtungsort einschließlich der früheren Gefängniskapelle. Treffpunkt ist der Vorraum zur Ausstellung, Münchner Platz 3, 01187 Dresden.
Um 14.00 Uhr beginnen an jedem der vier Tage Führungen durch die Ausstellung „Verurteilt. Inhaftiert. Hingerichtet“. Auch hier ist der Treffpunkt im Vorraum zur Ausstellung der Gedenkstätte.
Neues aus weiteren zeitgeschichtlichen Orten in Sachsen
01.03. | Neue Dokumentation des Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. zu Montagsdemonstrationen von 1989 erschienen
„Wir haben nur die Straße“ - Die Reden auf den Leipziger Montagsdemonstrationen 1989/90. Eine Dokumentation.
Erstmalig werden in dieser Dokumentation bisher unbekannte Tonaufnahmen von einer SED-Parteisitzung am Vormittag des 9. Oktober 1989 im Leipziger Rathaus und der Einweisung der Genossen, die um 15 Uhr die Nikolaikirche „besetzen“ sollten, veröffentlicht. Herausgegeben haben sie Achim Beier und Uwe Schwabe im Auftrag des Archivs Bürgerbewegung Leipzig e.V.
14.03. | Mitgliederversammlung und Vorstandswahl auf dem Chemnitzer Kaßberg
Der Verein Lern-und Gedenkort Kaßberg-Gefängnis hat in einer Mitgliederversammlung am Montag den 14.3.2016 seinen Vorstand turnusgemäß neu gewählt. Als Vorsitzender wurde der Chemnitzer Rechtsanwalt Jürgen Renz bestätigt, seine bisherigen Stellvertreter Frank Heinrich (Bundestagsabgeordneter, CDU), Sophie Augustin, Ronald Langhoff und Schatzmeister Ulf Bode scheiden aus. Neu als Stellvertreter gewählt wurde Gründungsmitglied und Landtagsabgeordneter (GRÜNE) Volkmar Zschocke sowie sein Landtagskollege Alexander Dierks (CDU), der künftig als Schatzmeister fungiert. Mit Steffi Lehmann kommt eine junge Wissenschaftlerin in den Vorstand, die sich bereits in der Vereinigung der Opfer des Stalinismus engagiert. Hanka Kliese (Landtagsabgeordnete, SPD) wurde in ihrem Amt als stellvertretende Vorsitzende bestätigt. Erstmalig konnte der Verein auch einen Zeitzeugen für die Vorstandsarbeit gewinnen und freut sich über die Zusammenarbeit mit Christian Bürger, der als Sprecher der Botschaftsflüchtlinge in Prag u.a. durch den Film "Zug in die Freiheit" bekannt wurde und selbst auf dem Kaßberg wegen versuchter Republikflucht inhaftiert war. Bürger ist bisher vor allem im Menschenrechtszentrum Cottbus engagiert und beteiligt sich in Chemnitz aktiv an Zeitzeugenführungen.
> MehrRückblick
19.02. | Freund und Helfer
Zur Sonderausstellung "Ordnung und Vernichtung" wirft die SZ Riesa einen Blick auf die nächste Veranstaltung.
> Mehr02.03. | "Wir haben nur die Straße"
Über die Montagsdemonstrationen gibt es viele Dokumentationen, im Fokus standen meist die Bürger-Dialoge. Eine neue Dokumentation thematisiert vor allem die Reden - und lockt mit bisher unbekannten Aufnahmen der SED-Parteiversammlung.
> Mehr03.03. | "Ein dickes, bedeutendes Buch." Neuer Katalog ergänzt Dauerausstellung
Die Gedenkstätte Münchner Platz in Dresden befindet sich im Erdgeschoss des Georg-Schumann-Baus der TU Dresden. Am Dienstagabend wurde hier der Katalog zur Dauerausstellung vorgestellt. Er ergänzt die seit 2012 gezeigte Dauerausstellung „Verurteilt. Inhaftiert. Hingerichtet – Politische Justiz in Dresden 1933–1945 | 1945–1957.“ Fast zwei Jahre dauerte die wissenschaftliche Erstellung des Kataloges. Besucher können in ihm nun fundiert viele Einzelschicksale von Inhaftierten nachverfolgen.
> Mehr09.03. | "Wir haben nur die Straße" - Buch und neue Tondokumente über die Leipziger Montags-Demonstrationen 1989/90
Ohne den Mut und die Handlungsklugheit von DDR-Bürgerrechtlern und Oppositionellen während den Leipziger Montagsdemonstrationen 1989 und 1990 hätte die Friedliche Revolution einen anderen Verlauf genommen. In vielen Beiträgen ermutigten die Redner in ihren Ansprachen auf der Straße die Demonstranten, nicht nur entschlossen gegen Repression und Entmündigung einzutreten, sondern sich vor allem friedlich für den Wandel der Gesellschaft einzusetzen. Von den Straßen Leipzigs (und Plauens und Dresdens und denen anderer Städte) führte ein direkter Weg zu den demokratisch gewählten Vertretungen am Ende der DDR, bevor diese hinwegvereinigt wurde.
> Mehr16.03. | Heimlich mitgeschnitten - Wie die Genossen die Besetzung der Nikolaikirche planten
Ein jetzt erst aufgetauchtes Tonband aus den letzten Tagen der SED-Herrschaft dokumentiert, wie sich 1989 die Parteigenossen in Leipzig aufmachten zum letzten Gefecht.
> Mehr15.03. | "Wir Stasi-Opfer sind ungewollt die Experten"
Am Mittwoch berät der Kulturausschuss des Bundestages vertraulich über die Zukunft der Stasi-Akten. Die Opfer des Stalinismus haben klare Erwartungen, sagt UOKG-Chef Dieter Dombrowski im Interview.
> Mehr16.03. | Sächsische Gedenkstätten-Stiftung wird evaluiert
Die in Misskredit geratenen Stiftung Sächsische Gedenkstätten wird evaluiert. Das kündigte Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) am Mittwoch an. Zuvor war die Fraktion Die Linke im Landtag mit einem eigenen Antrag nach einer Evaluierung gescheitert.
> Mehr23.02. | Warum in Sachsens Gedenkstätten so gestritten wird
Vordergründig geht es um Geldverteilung und angeblich ruppige Personalführung. Dahinter steht die Frage: Wollen wir zurück zum Antifaschismus à la DDR oder voran zu einem echten Antitotalitarismus?
> MehrZitat des Monats
Der Mensch muss das Wagnis seiner Freiheit auf sich nehmen und damit auch die Möglichkeit, dass er an ihr scheitert.
Reinhold Schneider (*13.05.1903, †06.04.1958), deutscher Schriftsteller (Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 1956)
Quelle: „Wurzeln die uns tragen“, Kreuz Verlag Stuttgart 1984, Foto: Reinhold Schneider auf einer deutschen Briefmarke von 2003, Wikimedia Commons
Impressum
Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Dülferstraße 1
01069 Dresden
Redaktion: Dr. Julia Spohr
pressestelle@stsg.smwk.sachsen.de
www.stsg.de
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erschließt, bewahrt und gestaltet historische Orte im Freistaat Sachsen, die an die Opfer politischer Verfolgung sowie an Opposition und Widerstand während der nationalsozialistischen Diktatur oder der kommunistischen Diktatur in der SBZ/DDR erinnern.
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