Januar 2019
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wir freuen uns, Sie mit dem ersten Newsletter 2019 auf die Arbeit der Stiftung im kommenden Monat aufmerksam zu machen.
Anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus laden das DIZ Torgau und die Stadt Torgau am 25. Januar zu einer öffentlichen Gedenkveranstaltung für die Opfer der nationalsozialistischen Wehrmachtjustiz ein. Die Vorsitzende des Stiftungsrates, Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange, wird die Gedenkrede halten. Die Veranstaltung findet am Memorial der Stiftung Sächsische Gedenkstätten für die Opfer der Wehrmachtjustiz vor früheren NS-Militärgefängnis Fort Zinna statt – einem europäischen Erinnerungsort, der die deutschen ebenso wie die zahlreichen ausländischen Wehrmachthäftlinge in Torgau würdigt. Wir freuen uns sehr über die Kooperation mit der Offizierschule des Heeres, die anlässlich des Gedenktags gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern des Johann-Walter-Gymnasiums Torgau eine Ausstellung über einen Häftling des Torgauer Wehrmachtgefängnisses realisiert hat.
Mitte Dezember haben wir die Förderzusage des Bundes (BKM) erhalten, der gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen die Neugestaltung der Dauerausstellung im DIZ Torgau mit bis zu 900.000 EUR unterstützen wird. In den beiden nächsten Jahren kann nun eine zeitgemäße und attraktive Ausstellung entstehen, die den Schwerpunkt auf die nationalsozialistische Wehrmachtjustiz legen wird. Insbesondere soll in der neugestalteten Ausstellung die europaweite Bedeutung des Wirkens der Wehrmachtjustiz betont und damit die Relevanz der Thematik für die junge europäische Generation herausgestellt werden.
Die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein hat zum Jahresende elf weitere Ausgaben unserer Heftreihe „Den Opfern ihre Namen geben“ erarbeitet. Damit liegen mittlerweile 35 Biografien von Opfern der nationalsozialistischen Krankenmorde als Broschüre vor. Ryfka und Jakob Frisch (1898–1940 | 1898–1941), Robert Klein (1885–1941), Marie Runkel (1878–1941), Karoline Formann (1929–1941), Hildegard Seemann-Wechler (1903–1940), Wojciech Kowalczyk (1900–1941), Max Moecke (1899–1941), Elli Helm (1902–1944), Walter Stürmer (1891–1944), Hermann von Boetticher (1887–1941) und Marianne Schönfelder (1917–1945) wurden 1940/41 von medizinischem Personal in der Gaskammer der „Aktion T4“-Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein ermordet oder fielen der „Medikamenteneuthanasie“ in Sachsen zum Opfer. Unsere neuen Hefte können Sie ab sofort kostenfrei im Webshop der Stiftung Sächsische Gedenkstätten bestellen.
Mit guten Wünschen für ein friedvolles neues Jahr
Julia Spohr
Inhalt |
Bevorstehende Veranstaltungen
15.01.2019 | Informationsveranstaltung des Archiv Bürgerbewegung Leipzig: Quellen zur oppositionellen Jugend in der DDR
Im Rahmen des geschichtsdidaktischen Seminars „Quellen zur Jugendgeschichte und ihr Einsatz im Unterricht" an der Universität Leipzig werden Lehramtsstudierenden die Quellen des Archiv Bürgerbewegung (ABL) zur oppositionellen Jugend in der DDR vorgestellt. Anlass der Veranstaltung ist der 30. Jahrestag der Leipziger Demonstration am Luxemburg-Liebknecht-Gedenktag 1989, bei der rund 800 Menschen auf die Straße gingen.
> Mehr24.01.2019 | Buchvorstellung in Leipzig: „Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR“
Im Gespräch mit Cornelia Siebeck werden Enrico Heitzer, Martin Jander, Anetta Kahane und Patrice Poutrus den Sammelband vorstellen. Die Publikation fasst wesentliche Ergebnisse der Tagung „Nach Auschwitz: Schwieriges Erbe DDR“ vom Januar 2017 zusammen.
> Mehr25.01.2019 | Gedenken an die Opfer der Wehrmachtjustiz
Das DIZ Torgau und die Stadt Torgau laden im Rahmen des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus anlässlich der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz zu einer öffentlichen Gedenkveranstaltung für die Opfer der Wehrmachtjustiz ein. Im Anschluss an die Veranstaltung präsentieren Schülerinnen und Schüler im DIZ Torgau ihr Ausstellungsprojekt über einen Häftling des Torgauer Wehrmachtgefängnisses Fort Zinna.
> Mehr27.01.2019 | Gedenken an die Opfer der NS-Krankenmorde
Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus wird in der ehemaligen Synagoge im fränkischen Georgensgmünd die gemeinsam von den Gedenkstätten Pirna-Sonnenstein und Münchner Platz Dresden erarbeitete Wanderausstellung „NS-‚Euthanasie‘ vor Gericht. Der Prozess am Landgericht Dresden 1947“ präsentiert.
> Mehr27.01.2019 | Vortrag und Diskussion in Dresden: „So nah, so fern. Tschechische Hinrichtungsopfer auf Dresdner Friedhöfen. Trauer und Gedenken“
Die sterblichen Überreste von über 600 Tschechinnen und Tschechen ruhen bis heute auf Dresdner Friedhöfen. Sie wurden nach Todesurteilen der nationalsozialistischen Justiz in Dresden ermordet. Anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus fragt die Gedenkstätte Münchner Platz, wer diese Menschen waren, warum tschechische Familien ihre Angehörigen nach der Hinrichtung nicht in ihrer Heimat bestatten durften und wie Dresden nach Kriegsende mit dem Wunsch nach Trauer und Gedenken umging.
> Mehr27.01.2019 | Ausstellungseröffnung in Riesa: „Marlene Dietrich. Die Diva. Ihre Haltung. Und die Nazis.“
Anlässlich des Jahrestages des Gedenkens der Opfer des Nationalsozialismus laden die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain und das Stadtmuseum Riesa zur Eröffnung der Ausstellung „Marlene Dietrich. Die Diva. Ihre Haltung. Und die Nazis.“ ein.
> MehrAktuelles aus der Stiftung und ihren Gedenkstätten
07.12.2018 | Interesse an Auskünften der Dokumentationsstelle ungebrochen
2018 war das Interesse an personenbezogenen Auskünften der Dokumentationsstelle zu Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft oder der kommunistischen Diktatur in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR ungebrochen hoch. Die meisten Anfragen stammten von Familienangehörigen.
> Mehr10.12.2018 | Neue Medienstationen in der Dauerausstellung der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein
Besucherinnen und Besucher der Gedenkstätte können sich ab sofort in englischer und tschechischer Sprache per Tablet über die Geschichte der nationalsozialistischen Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein informieren.
> Mehr10.12.2018 | Bundesfreiwilligendienst im DIZ Torgau
Zur Unterstützung der Gedenkstättenarbeit sucht das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/-n Bundesfreiwilligendienstleistende/-n. Er/sie sollte Interesse an Geschichte und Freude am Umgang mit Menschen haben.
> Mehr10.10.2018 | Fördermittelvergabe durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten für das Haushaltsjahr 2019 beschlossen
Der Stiftungsrat der Stiftung Sächsische Gedenkstätten hat am 7. Dezember 2018 beschlossen, für die Förderung von Gedenkstätten, Archiven und Initiativen in freier Trägerschaft sowie sonstigen Projekten juristischer oder natürlicher Personen im Haushaltsjahr 2019 Mittel in Höhe von insgesamt rund 1.033.000 EUR zu gewähren. Eine detaillierte Übersicht ist unter www.stsg.de veröffentlicht.
> Mehr13.12.2018 | Dauerausstellung im Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau wird neugestaltet
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten freut sich über die Zusage der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), die grundlegende Neugestaltung der Dauerausstellung des Dokumentations- und Informationszentrums (DIZ) Torgau zu fördern. Inhaltlich wird die neue Ausstellung des DIZ Torgau den Schwerpunkt auf das Thema der nationalsozialistischen Militärjustiz legen. Torgau war im Zweiten Weltkrieg ein Zentrum der Wehrmachtjustiz. Zwei Wehrmachtgefängnisse waren in der Stadt eingerichtet, zudem zog 1943 mit dem Reichskriegsgericht das oberste militärische Gericht nach Torgau.
> Mehr17.12.2018 | Kommandeur der Unteroffizierschule des Heeres besucht DIZ Torgau
Der Kommandeur der Unteroffizierschule des Heeres in Delitzsch, Oberst Axel Hermeling, war zu Gast im Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau. In dem Gespräch ging es besonders um die Verstärkung der Kooperation. Bereits jetzt besteht zwischen dem DIZ Torgau und der Unteroffizierschule eine gute Zusammenarbeit. Regelmäßig besuchen Lehrgänge aus Delitzsch das DIZ Torgau, um mehr über die nationalsozialistische Militärjustiz, die sowjetischen Speziallager und das DDR-Gefängnis in Torgau zu erfahren.
> MehrAktuelles aus weiteren zeitgeschichtlichen Orten in Sachsen
06.12.2018 | Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau stiftet Ehrenpreis anlässlich ihres 20jährigen Bestehens
Der Ehrenpreis zeichnet Menschen aus, die sich um die Aufarbeitung, Aufklärung und Erinnerung an die Geschichte der repressiven DDR-Heimerziehung in besonderer Weise engagiert haben.
> Mehr10.12.2018 | Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau zu Besuch in Bayern
Zum Tag der Menschenrechte organisierten Schüler der 12. Klasse des Emil-von-Behring-Gymnasiums Spardorf (bei Nürnberg) eine Schulveranstaltung. An diesem Tag die Wanderausstellung „Auf Biegen und Brechen“ der Gedenkstätte eröffnet, die noch bis Januar am Gymnasium zu sehen sein wird.
> MehrPresseschau
05.12.2018 | Leipziger Internetzeitung: „Delegation aus Südkorea informierte sich in der ‚Runden Ecke‘, wie aus einem Diktatur-Gebäude ein Museum entsteht“
> MehrImpressum
Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft
Dülferstraße 1
01069 Dresden
Texte/Redaktion: Dr. Julia Spohr (Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
V.i.S.d.P.: Siegfried Reiprich (Geschäftsführer)
Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Kontaktieren Sie uns!
pressestelle@stsg.de
www.stsg.de
Facebook: facebook.com/StiftungGedenkstaettenSachsen
Twitter: twitter.com/gedenkstaetten
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erschließt, bewahrt und gestaltet historisch authentische Orte im Freistaat Sachsen, die an die Opfer politischer Verfolgung sowie an Opposition und Widerstand während der nationalsozialistischen Diktatur oder der kommunistischen Diktatur in der SBZ/DDR erinnern. Mit ihrer Arbeit will sie historische Informationen vermitteln, zur individuellen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit anregen sowie Engagement für Menschenrechte und Demokratie stärken. Zudem fördert sie Gedenkstätten, Archive und Initiativen in freier Trägerschaft sowie Projekte juristischer oder natürlicher Personen.
Nutzen Sie bitte diese Seite zum Bestellen bzw. Abbestellen des Newsletters.