Dezember 2018
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Stiftung Sächsische Gedenkstätten schaut auf ein erfolgreiches Jahr 2018 zurück. Sehr gefreut haben wir uns über das überwältigende Interesse an unserer Arbeit beim dreitägigen Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit in der Bundeshauptstadt und beim Tag der Sachsen in Torgau. Aber vor allem die rund 120 landesweiten Ausstellungseröffnungen, Lesungen, Theateraufführungen und Diskussionsrunden sowie 14 neue Publikationen in unseren Schriftenreihen spiegelten wieder, wofür die Stiftung steht: an historischen Orten die Opfer politischer Gewaltherrschaft im 20. Jahrhundert zu würdigen, die Erinnerung an die Diktaturvergangenheit wachzuhalten und sie an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben. Dies ist unser gesetzlicher Auftrag, den wir auch im kommenden Jahr nach Kräften erfüllen werden.
Im September wurde in der Gedenkstätte Bautzen in Anwesenheit der Vorsitzenden des Stiftungsrates, Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange, die Dauerausstellung zur Geschichte der Bautzener Gefängnisse im Nationalsozialismus feierlich eröffnet. Die neue Schau komplettiert neben den seit mehreren Jahren zugänglichen Dauerausstellungen zum Speziallager Bautzen und zur Stasi-Sonderhaftanstalt Bautzen II den schrittweisen Aufbau der Gedenkstätte. Am 6. Dezember erscheint der Katalog zur Dauerausstellung „Haft unterm Hakenkreuz. Bautzen I und Bautzen II 1933–1945“ in der Schriftenreihe der Stiftung Sächsische Gedenkstätten. Die Publikation kann ab sofort vorbestellt werden (>> Webshop).
Wir freuen uns darauf, Sie auch 2019 über die vielseitige Arbeit der zeitgeschichtlichen Erinnerungsorte im Freistaat Sachsen zu informieren. Im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung Sächsische Gedenkstätten wünsche ich Ihnen besinnliche Adventswochen, gesegnete Weihnachtsfeiertage und einen friedvollen Jahreswechsel.
Julia Spohr
Inhalt |
Bevorstehende Veranstaltungen
04.12.2018 | Film und Gespräch in Leipzig: „Was wurde aus der Stasi? 1989–2018“
Am 4. Dezember 2018 erinnert das Bürgerkomitee Leipzig e.V. an die Besetzung der Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit und seine Gründung. Der Regisseur Jan N. Lorenzen erzählt in seiner Dokumentation „Was wurde aus der Stasi?“ von den Ängsten in der Bevölkerung, die Stasi würde als Geheimorganisation weiterbestehen. Zugleich ist es ein Film über die Vergangenheit der Stasi und den Umgang mit den Tätern.
> Mehr05.12.2018 | Tag der offenen Tür in der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden
Am Tag der offenen Tür anlässlich der Besetzung der Dresdner Bezirksverwaltung des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit am 5. Dezember 1989, können Besucherinnen und Besucher das frühere Stasi-Untersuchungsgefängnis erkunden.
> Mehr10.12.2018 | Buchvorstellung in Dresden: „Umgeben von Hass und Mitgefühl“
Heute ist der „Jiddische Jischuv“ fast vergessen, der 1945 in der von den Deutschen weitgehend verlassenen Region Niederschlesien entstanden war. Mit eigener Verwaltung und Jiddisch als Verkehrssprache verstand er sich als Alternative zur Ansiedlung von Überlebenden des Holocaust in Palästina. Das Projekt einer autonomen jüdischen Republik wurde zunächst von der polnischen Staatsmacht unterstützt, scheiterte dann aber. Der Autor Gabriel Berger, familiär durch die Ereignisse in Polen geprägt, schildert in seinem Buch sowohl die aktive Teilnahme der polnischen Bevölkerung an den antisemitischen Maßnahmen als auch die aktive Hilfe von Polen für ihre jüdischen Nachbarn.
> MehrAktuelles aus der Stiftung und ihren Gedenkstätten
07.11.2018 | Trauer um Dirk Wieghardt
Das Team der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden trauert um Dirk Wieghardt. Wir werden seine aktive Mitarbeit vermissen.
> Mehr09.11.2018 | Projekttag zum 9. November mit 150 Schülern in Torgau
Knapp 150 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Zschopau verbrachten anlässlich des geschichtsträchtigen 9. Novembers einen Projekttag in Torgau. In Arbeitsgruppen besuchten sie das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau, die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau, das Evangelische Jugendbildungsprojekt „Wurzeln und Flügel“ und die Justizvollzugsanstalt Torgau. Erstmals arbeiteten die vier Torgauer Einrichtungen in dieser Form für einen gemeinsamen Bildungstag zusammen. Das Angebot stieß bei den Schülern auf hervorragende Resonanz.
> Mehr12.11.2018 | Angehörige der belgischen Widerstandskämpferin Josefine van Durme (1914–2009) besuchten die Haftstätte in Waldheim
Zu Lebzeiten schwieg Josefine van Durme (1914–2009) über ihren Widerstand und die erlittene Haft. Auf der Suche nach Informationen über das Frauenzuchthaus Waldheim nahm ihr Großneffe Gregory Kontakt mit Birgit Sack, Leiterin der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden und Mitautorin des Buches „Das Frauenzuchthaus Waldheim 1933–1945“ auf. Am 29. Oktober 2018 besuchte die Familie von Josefine van Durme gemeinsam mit Birgit Sack die Justizvollzugsanstalt Waldheim.
> Mehr14.11.2018 | DIZ Torgau erinnert am Volkstrauertag an die Opfer politischer Haft in Torgau
Das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau erinnerte anlässlich des Volkstrauertags an die Opfer politischer Haft in Torgau. Kränze am Memorial der Stiftung Sächsische Gedenkstätten vor dem Fort Zinna würdigten die vielen Soldaten und Zivilisten in den Torgauer Wehrmachtgefängnisse, die im Zweiten Weltkrieg hingerichtet wurden, die an den menschenverachtenden Haftbedingungen verstarben oder bei Strafeinsätzen an der Front ums Leben kamen.
> Mehr19.11.2018 | Öffnungszeiten des DIZ Torgau zu Weihnachten und zum Jahreswechsel 2018/2019
Das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau bleibt am 20./21. Dezember sowie am 24. und 31. Dezember 2018 geschlossen. An allen anderen Tagen können die Dauerausstellung „Spuren des Unrechts“ und die Sonderausstellung „Voll der Osten. Leben in der DDR“ zu den üblichen Öffnungszeiten von 10 bis 18 Uhr besucht werden.
> MehrAktuelles aus weiteren zeitgeschichtlichen Orten in Sachsen
05.11.2018 | Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau ist Kooperationspartner bei „Novembertagen“ in Zwickau
Zum ersten Mal war die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau Kooperationspartner der „Novembertage“ Zwickau – ein Programmteil beschäftigte sich mit den DDR-Spezialheimen. Zeitzeugen berichteten über ihre Erlebnisse, Zwickauer Schüler besuchten die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau.
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Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft
Dülferstraße 1
01069 Dresden
Texte/Redaktion: Dr. Julia Spohr (Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
V.i.S.d.P.: Siegfried Reiprich (Geschäftsführer)
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Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erschließt, bewahrt und gestaltet historisch authentische Orte im Freistaat Sachsen, die an die Opfer politischer Verfolgung sowie an Opposition und Widerstand während der nationalsozialistischen Diktatur oder der kommunistischen Diktatur in der SBZ/DDR erinnern. Mit ihrer Arbeit will sie historische Informationen vermitteln, zur individuellen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit anregen sowie Engagement für Menschenrechte und Demokratie stärken. Zudem fördert sie Gedenkstätten, Archive und Initiativen in freier Trägerschaft sowie Projekte juristischer oder natürlicher Personen.
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