Dezember 2017
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das Jahresende ist traditionell eine Zeit des Rückblicks und der Besinnlichkeit, aber auch der Vorfreude auf das Zukünftige. Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten schaut auf ein sehr erfolgreiches, oftmals forderndes und mitunter stürmisches 2017 zurück – und blickt künftigen Herausforderungen entgegen. Rund 100 landesweite Ausstellungseröffnungen, Lesungen, Theateraufführungen und Diskussionsrunden sowie neuerschienene Publikationen spiegelten wieder, wofür die Stiftung steht: an authentischen Orten die Opfer politischer Gewaltherrschaft im 20. Jahrhundert zu würdigen, die Erinnerung an die Diktaturvergangenheit wachzuhalten und sie an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben. „Das Höchste, was man erreichen kann, ist zu wissen und auszuhalten, dass es so und nicht anders gewesen ist, und dann zu sehen und abzuwarten, was sich daraus ergibt“, so die Philosophin und Sozialwissenschaftlerin Hannah Arendt 1959.
Wir freuen uns darauf, Sie auch 2018 über die vielseitige Arbeit der zeitgeschichtlichen Erinnerungsorte im Freistaat Sachsen zu informieren. Im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung Sächsische Gedenkstätten wünsche ich Ihnen besinnliche Adventswochen, gesegnete Weihnachtsfeiertage und einen friedvollen Jahreswechsel.
Julia Spohr
Inhalt |
Bevorstehende Veranstaltungen
04.12.2017 | 28. Jahrestag der Besetzung der Leipziger Stasi-Zentrale
Der Sturm auf die Bezirksverwaltungen und Kreisdienststellen des DDR-Staatssicherheitsdienstes war der wohl wichtigste Auslöser für die Auflösung der Stasi und legte den Grundstein für die Sicherung ihrer Akten, die Zeugnis vom menschenverachtenden Überwachungswahn der SED-Führung ablegen. Die „Runde Ecke“ Leipzig erzählt zum 28. Jahrestag der Besetzung der Leipziger MfS-Bezirksverwaltung von der Auflösung der Stasi der Sicherung ihrer Akten, die auch für nachfolgende Generationen den menschenverachtenden Überwachungswahn der SED-Führung dokumentieren.
> Mehr05.12.2017 | Tag der offenen Tür und Abend der Begegnung in der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden
Am Dienstag, den 5. Dezember, jährt sich die friedliche Besetzung der Dresdner MfS-Bezirksverwaltung zum 28. Mal. Gleichzeitig feiert der heutige Trägerverein der Gedenkstätte Bautzner Straße sein 20. Gründungsjubiläum. Aus diesem besonderen Anlass lädt die Gedenkstätte Bautzner Straße alle Interessierten zu einem kostenfreien Besuch ein.
> Mehr13.12.2017 | Beratungsangebot des Verbands der Opfer des Stalinismus (VOS) in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
Ein Mitarbeiter des Landesverbandes Sachsen der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) berät in den Räumen der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ Leipzig Menschen, die in der DDR Opfer politischer Verfolgung geworden sind. Die Beratung wird jeden zweiten Mittwoch im Monat angeboten.
> Mehr14.12.2017 | „… der schrankenlosesten Willkür ausgeliefert“. Häftlinge der frühen Konzentrationslager 1933–1936/37
Wer saß in den „Schutzhaftabteilungen“ und Konzentrationslagern ein, die die Nationalsozialisten schon bald nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 einrichteten? Das von Dr. Kim Wünschmann (Ludwig-Maximilians-Universität München) und Dr. Jörg Osterloh (Fritz-Bauer-Institut) herausgegebene Buch nimmt erstmals systematisch die wichtigsten Häftlingsgruppen der frühen Konzentrationslager in den Blick.
> MehrAktuelles aus der Stiftung und ihren Gedenkstätten
06.11.2017 | Gedenkbuchprojekt „Opfer der NS-‚Euthanasie‘ in Sachsen“: Wichtiges Etappenziel erreicht
Im Oktober 2017 konnte die Erfassung aller während des Zweiten Weltkrieges in sächsischen Landesanstalten verstorbener Patienten abgeschlossen werden. Damit ist ein wichtiges Etappenziel des Gedenkbuchprojektes der Stiftung Sächsische Gedenkstätten/Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein erreicht. Im Rahmen des 2012 gestarteten Projekts sollen aus die aus Sachsen stammenden oder in sächsischen Psychiatrien zwischen 1939 und 1945 verstorbenen „Euthanasie“-Opfer verzeichnet werden.
> Mehr16.11.2017 | Erster Gedenkort für Opfer der NS-„Euthanasie“ in Tschechien eingeweiht
Am 11. November 2017 fand in Kosmonosy eine Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer der NS-Krankenmorde in Böhmen und Mähren statt. Damit besteht erstmals ein Gedenkort für die Opfer der NS-„Euthanasie“ in der Tschechischen Republik.
> Mehr27.11.2017 | Volkstrauertag: DIZ Torgau erinnerte an die Opfer von politischer Justiz in Torgau
Das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau erinnerte am Volkstrauertag an die Häftlinge, die in den Torgauer Gefängnissen und Lagern während der beiden deutschen Diktaturen ums Leben kamen. Mit Kränzen am Memorial vor dem Fort Zinna, auf dem sowjetischen Ehrenfriedhof an der Bahnhofstraße und am Denkmal der Begegnung wurde der Toten gedacht.
> Mehr29.11.2017 | Neue interaktive Hörstation in der Dauerausstellung der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein
Am 28. November 2017 wurde die neue interaktive Hörstation in der Dauerausstellung der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein eingeweiht. Damit konnten die nach 17 Jahren im Einsatz mittlerweile veralteten und störanfälligen Hörstelen ersetzt werden.
> MehrAktuelles aus weiteren zeitgeschichtlichen Orten in Sachsen
17.11.2017 | „Runde Ecke“ Leipzig sucht Mitarbeiter/in Ausstellungsbüro
Die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ Leipzig sucht zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine/n Mitarbeiter/in Ausstellungsbüro (Vollzeit/40 Wochenstunden). Bewerbungsschluss: 04.12.2017
> MehrPresseschau
01.11.2017 | blick.de Mittelsachsen: „Wanderausstellung zu frühen Konzentrationslagern in Sachsen“
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Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft
Dülferstraße 1
01069 Dresden
Texte/Redaktion: Dr. Julia Spohr (Wissenschaftliche Referentin/Leitung Öffentlichkeitsarbeit)
V.i.S.d.P.: Siegfried Reiprich (Geschäftsführer)
Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Kontaktieren Sie uns!
pressestelle@stsg.de
www.stsg.de
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erschließt, bewahrt und gestaltet historisch authentische Orte im Freistaat Sachsen, die an die Opfer politischer Verfolgung sowie an Opposition und Widerstand während der nationalsozialistischen Diktatur oder der kommunistischen Diktatur in der SBZ/DDR erinnern. Mit ihrer Arbeit will sie historische Informationen vermitteln, zur individuellen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit anregen sowie Engagement für Menschenrechte und Demokratie stärken. Zudem fördert sie Gedenkstätten, Archive und Initiativen in freier Trägerschaft sowie Projekte juristischer oder natürlicher Personen.
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