15.07.21
Im Frühjahr 1941 gab es Absprachen zwischen dem Reichsführer SS, Heinrich Himmler und dem Leiter der Kanzlei des Führers und Mitorganisator der zentralen Krankenmorde, Philipp Bouhler. Himmler wollte arbeitsunfähige KZ-Häftlinge in den Gaskammern der Tötungsanstalten der „Aktion T4“ ermorden lassen. Der Beginn der sogenannten Sonderbehandlung 14f13 war die Ermordung von 95 KZ-Häftlingen aus Sachsenhausen in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein am 4. Juni 1941. Über eintausend Häftlinge aus den Konzentrationslagern Buchenwald, Sachsenhausen und Auschwitz wurden nach Pirna-Sonnenstein deportiert und ermordet. Unter ihnen auch der schwule Würzburger Kellner Ferdinand Boxhorn, der heute vor 80 Jahren in Pirna-Sonnenstein starb.
13.07.21
Eine Sonderausstellung über den Alltag der Deutschen Einheit und über die Erfahrungen des Umbruchs in Ostdeutschland zeigt das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau vom 17. Juli bis zum 21. November 2021 in Schloss Hartenfels. Die Plakatausstellung „Umbruch Ost. Lebenswelten im Wandel“ kann täglich von 10 bis 18 Uhr besucht werden. Der Eintritt ist frei.
12.07.21
Nach der Corona-bedingten mehrmonatigen Schließung der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“
mit dem Museum im Stasi-Bunker öffnet die historische Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ wieder
durchgehend an allen sieben Tagen der Woche von 10 bis 18 Uhr. Interessierte können unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregelungen die Ausstellung in originalen Räumlichkeiten der Leipziger Stasi-Zentrale ohne Voranmeldung und Kontaktdatenerfassung mit einem kostenpflichtigen Audio-Guide besichtigen.
12.07.21
Nachdem die Gedenkstätte pandemiebedingt acht Monate schließen musste, öffnete sie am 9. Juli 2021 wieder ihre Türen für interessierte Besucher. Aufgrund der teilweise historisch bedingten schwierigen, engen räumlichen Gegebenheiten kommt es weiterhin zu Einschränkungen.
09.07.21
Am 12. Juli 1941, vor genau 80 Jahren, kam der erste Transport mit ca. 2 000 sowjetischen Kriegsgefangenen am Bahnhof Jacobsthal in der Gemeinde Zeithain bei Riesa an. 20 Tage nach dem Beginn des deutschen Vernichtungskrieges im Osten.
07.07.21
Vor 75 Jahren, im Sommer 1946, errichtete die sowjetische Besatzungsmacht ein Lager der Geheimpolizei NKWD im Fort Zinna in Torgau. Das Speziallager Nr. 10 bestand zwei Jahre lang bis zum August 1948. Vermutlich waren in dieser Zeit etwa 28 000 Gefangene dort inhaftiert, die von sowjetischen Militärgerichten (SMT) verurteilt worden waren. Ungefähr 24 000 Häftlinge wurden von Torgau aus in die Arbeitslager in der Sowjetunion verbracht. Die große Mehrheit von ihnen waren sowjetische Staatsangehörige.
06.07.21
Im Frühsommer 1946, vor 75 Jahren, wurde das sowjetische Speziallager Nr. 10 im Fort Zinna in Torgau eingerichtet. Mit einer Kranzniederlegung erinnerte das Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau gemeinsam mit dem Sächsischen Landesverband der Vereinigung der Opfer des Stalinismus e. V. (VOS) an die Geschehnisse. Frank Nemetz, der Vorsitzende des VOS-Landesverbandes, schilderte mit bewegenden Worten die vollkommen unzureichenden Lebensbedingungen in allen Speziallagern, an denen etwa ein Drittel der deutschen Häftlinge verstarb. Elisabeth Kohlhaas, Referentin des DIZ Torgau, las aus Erinnerungen der Männer und Frauen, die in Torgau inhaftiert waren.
02.07.21
Zu einem produktiven Austausch über die Gedenkstättenarbeit zur NS-Militärjustiz kamen in Torgau Vertreterinnen und Vertreter des DIZ Torgau, der Gedenkstätte Roter Ochse in Halle a. d. Saale und der Stadt Anklam resp. der Stiftung „Zentrum für Friedensarbeit“ Anklam zusammen. Hintergrund des zweitägigen Treffens ist das Anliegen der Stadt Anklam und der Stiftung „Zentrum für Friedensarbeit“, den historischen Ort des ehemaligen Wehrmachtgefängnisses in Anklam als Lern- und Erinnerungsort weiterzuentwickeln. Die Geschichte der Militärjustiz im Nationalsozialismus soll dabei im Mittelpunkt stehen.
29.06.21
Als Informationsmedium für die Zielgruppe der russischsprachigen Besucher der Website ist ein Info-Video zur Dokumentationsstelle Dresden in russischer Sprache online veröffentlicht worden.
29.06.21
Gerhard Benkowitz war 31 Jahre alt, als er im April 1955 von der DDR-Geheimpolizei verhaftet wurde. Seit 1949 lieferte der stellvertretende Schulleiter und Russischlehrer aus Weimar Informationen an die aus Westdeutschland heraus agierende „Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit“ (KgU). Diese antikommunistische Organisation wurde von der CIA gesteuert und war bis 1952 auch für Sabotageakte im Fall einer direkten Ost-West-Konfrontation vorgesehen. 1955 bestand die Untergrundtätigkeit vor allem aus der Informationssammlung, dem Verbreiten antikommunistischer Flugblätter und dem Schreiben von Drohbriefen an SED-Funktionäre.