Veranstaltungsauftakt in der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden
22.08.22
Die Gedenkstätte startet mit einem vielfältigen Veranstaltungsangebot in die Monate September und Oktober. Thematischer und geographischer Schwerpunkt sind die Folgen und Nachwirkungen totalitärer Regime in Mittel- und Osteuropa.
Den Auftakt bildet der Tag des offenen Denkmals am 11. September, an dem die Gedenkstätte ihre Gäste zu Führungen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen einlädt. An dem historischen Ort an der Bautzner Straße wird erlebbar, was politische Haft in der DDR bedeutete und wie der staatliche Repressionsapparat seine politischen Gegner auszuschalten versuchte. Schon die einstige sowjetische Besatzungsmacht nutzte den Komplex als Gefängnis. Von hier aus führte der Weg für viele direkt in den sowjetischen Gulag.
Es folgt am 15. September ein Abend, an dem der Historiker und Publizist Dr. Justus H. Ulbricht ins Gespräch mit Dr. Katja Makhotina kommt. Die Osteuropahistorikerin veröffentlichte kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine gemeinsam mit Dr. Franziska Davies das viel beachtete Buch „Offene Wunden Osteuropas. Eine Reise zu den Erinnerungsorten Osteuropas“. Darin untersuchen die beiden Historikerinnen die Dimensionen des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges in Osteuropa und beschreiben, wie unterschiedlich verschiedene Bevölkerungsgruppen an die NS-Verbrechen erinnern. Beginn ist 18:00 Uhr. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Landesbüro Sachsen (Büro Dresden).
Vom 30. September bis 23. Oktober ist das Societaetstheater in der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden zu Gast. Auf dem Programm stehen „Wolokolamsker Chaussee“ von Heiner Müller und „Metropol“ nach dem Roman von Eugen Ruge. Heiner Müller schrieb sein Stück in den 1980er Jahren angesichts der untergehenden DDR. Der Roman von Eugen Ruge erschien 2019. Wie bereits der Vorgängerroman und Bestseller „In Zeiten des abnehmenden Lichts“, der 2011 erschien und der den Deutschen Buchpreis gewann, hat auch „Metropol“ einen autobiografischen Hintergrund.
Gemeinsam mit der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt veranstaltet die Dokumentationsstelle Dresden der Stiftung Sächsische Gedenkstätten am 12. Oktober in der Gedenkstätte Bautzner Straße den Fachworkshop „Sowjetische Militärtribunale (SMT) und Sicherheitsorgane in der SBZ/DDR und Österreich“. Anmeldeschluss für den Fachworkshop ist der 31. August 2022.
Außerdem weisen wir gerne auf die öffentlichen Führungen in der Gedenkstätte Bautzner Straße hin: Sonntag, den 4. September um 11 Uhr sowie an jedem Montag im September jeweils um 14 Uhr.
Weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen finden Sie in der Pressemitteilung der Gedenkstätte sowie auf deren Homepage www.stasihaft-dresden.de.