Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus in der Stiftung Sächsische Gedenkstätten
27.01.22
Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2022 fanden in den Gedenkstätten der Stiftung mit zahlreichen Kooperationspartnern im ganzen Freistaat Veranstaltungen, Gedenkstunden, Führungen und Projekte statt. Außerdem nahm die Stiftung mit ihren Arbeitsstellen an der ditgitalen erinnerungskulturellen Aktion #LichterGegenDunkelheit teil.
Mit einer Kranzniederlegung im kleinen Kreis erinnerten in der Gedenkstätte Großschweidnitz der Stiftungsgeschäftsführer Dr. Markus Pieper, der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer, der Präsident des Sächsischen Landtages Dr. Matthias Rößler, der Bürgermeister der Gemeinde Großschweidnitz Jons Anders, die Ärztliche Direktorin des Sächsischen Krankenhauses Großschweidnitz Dr. Loretta Farhat sowie weitere Teilnehmende an die Opfer des Nationalsozialismus.
In der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden fand ebenfalls eine Gedenkstunde der Landeshauptstadt Dresden zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert begrüßte die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierung, der Landtags- und Stadtratsfraktionen sowie der Kirchen und Religionsgemeinschaften. Neben ihm sprachen der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Dresden Michael Hurshell, die Prorektorin für Universitätskultur an der TU Dresden Prof. Dr. Roswitha Böhm und Wolfgang Howald vom Münchner Platz Komitee e. V.
Die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein gedachte mit zweierlei Aktionen an die Opfer des Nationalsozialismus: Gemeinsam mit dem Pirnaer Verein Aktion Zivilcourage wurden am Nachmittag die 16 Denkzeichen in Pirna gereinigt. Am Abend leuchteten im ehemaligen Warteraum im Keller der Gedenkstätte zahlreiche Kerzen in Erinnerung an die knapp 15 000 Menschen, die von dort aus zur Ermordung in die Gaskammer gebracht wurden. Es war der Raum, wo die Menschen zuletzt lebend zusammenkamen. Vor jeder der 22 Biografietafeln stand eine Grabkerze als Zeichen, dass die ermordeten Menschen nie eine würdige letzte Ruhestätte erhalten haben.
Auch in Torgau wurde am Fort Zinna – dem ehemals größten Gefängnis der Wehrmacht – an die Opfer der NS-Zeit erinnert. Tausende Deserteure, Kriegsgegner und Widerstandsangehörige waren hier im Zweiten Weltkrieg inhaftiert. Das Reichskriegsgericht hatte seinen Sitz ab 1943 in Torgau. Mehrere hundert Verurteilte wurden am Fort Zinna hingerichtet. Die Sächsische Staatsministerin und Stiftungsratsvorsitzende Barbara Klepsch, Stiftungsgeschäftsführer Dr. Markus Pieper und die Torgauer Oberbürgermeisterin Romina Barth erinnerten bei der Kranzniederlegung an die vielen Opfer der NS-Militärjustiz.
Mit einer Fassadenillumination, einem Weg der Erinnerung durch die Riesaer Innenstadt und mit einem offiziellen Gedenken am Poppitzer Platz gedachte die Stadt Riesa in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain den Menschen, die in Riesa und Umgebung Opfer von NS-Terror und Gewalt wurden. Im Zentrum der Videoarbeit des Dresdner Grafikers Enrico Wuttke standen die Namen von Riesaer Bürgerinnen und Bürgern, die Opfer des nationalsozialistischen Terrors wurden. Dazu zählen ausländische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Jüdinnen und Juden, Kriegsgefangene, KZ-Häftlinge aus Bergen-Belsen sowie zivilcouragierte oder politisch engagierte Menschen der Stadt. Die Projektion holt dadurch ihr Andenken in die Riesaer Öffentlichkeit. Zu jedem Namen gehört ein Gesicht, eine Person, eine Geschichte – ein Leben.
Kontakt:
Sven Riesel
Stellvertretender Geschäftsführer | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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