Start der sachsenweiten Ausstellungstour „Auftakt des Terrors“ am 10. Juni 2023 im Schloss Colditz
06.06.23
Im Rahmen des Themenjahrs „1933 – Wege in die Diktatur“ hat die sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (sLAG) mit zahlreichen Kooperationspartnerinnen und -partnern eine sachsenweite Tour der Ausstellung „Auftakt des Terrors – Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ organisiert.
Die Wanderausstellung wurde von der Arbeitsgemeinschaft „Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager“ erarbeitet, Schirmherrin des Projektes ist Kulturstaatsministerin Claudia Roth. In der Ausstellung wird die bis heute weithin unbekannte Geschichte der frühen Lager erstmals für ein breites Publikum aufbereitet. Die Schau besteht aus elf Themenstationen und beleuchtet die Rolle und Funktion sowie die Vorgeschichte der frühen Lager im nationalsozialistischen Herrschaftssystem. Anhand exemplarischer Einzelschicksale führt sie die nie dagewesene Brutalität vor Augen, die schon die Frühphase der NS-Diktatur kennzeichnete.
Auch im Colditzer Schloss befand sich von März 1933 bis August 1934 ein frühes Lager. Insgesamt waren in diesem Zeitraum mehr als 2.300 Menschen im KZ Colditz inhaftiert. „Heute kennen viele die Namen der großen Konzentrations- und Vernichtungslager. Aber auch in Sachsen wurden im Frühjahr 1933 zahlreiche frühe Lager errichtet, z.B. im Colditzer Schloss, in Hohenstein oder Sachsenburg. Wir zeigen die Ausstellung im Rahmen unseres Themenjahrs „1933 – Wege in die Diktatur“, mit dem die Mitglieder unseres Netzwerks die Aufmerksamkeit auf dieses bisher wenig bekannte Thema richten. Im Gesamtprogramm, welches für eine breite Öffentlichkeit konzipiert ist, finden sich Vorträge, Workshops, Führungen und Lesungen“, so Jane Wegewitz, Referentin der sLAG.
Die Ausstellung wird 2023 an vier sächsischen Orten gezeigt. Der Tourauftakt findet im Schloss Colditz statt, wo die Ausstellung am 10. Juni 2023 um 16 Uhr mit einem Vortrag und anschließender Führung eröffnet wird. „1933: Machtübergabe – Machtergreifung – Nationale Revolution: Der Weg in die NS-Diktatur“ titelt der Vortrag des Historikers Klaus-Dieter Müller, mit dem er die Entwicklungslinien von der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler bis zum Abschluss der „nationalen Revolution“ im Juli 1933 nachzeichnet. Thema sind auch die Anfänge und die Errichtung des Systems von frühen Konzentrationslagern in Sachsen ab März 1933. Anschließend findet eine Führung mit Anna Schüller, Mitkuratorin der Ausstellung, Lehrerin, Vorständin Geschichtswerkstatt Sachsenburg und sLAGSprecherin, durch die Ausstellung statt.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Voranmeldungen sind nicht nötig. Die Ausstellung wird bis zum 6. August 2023 in Colditz zu sehen sein.
Öffnungszeiten: täglich 10 – 17 Uhr
Führungen: nach Absprache (Kontakt: Regina.Thiede@schloesserland-sachsen.de)
Weitere Tourtermine:
11.08. – 13.09.2023 | Pirna (AKuBiZ e. V.)
15.09. – 22.10.2023 | Hainewalde (Schloss)
01.11. – 30.11.2023 | Plauen (Colorido e. V.)
Informationen zu allen Veranstaltungen: www.slag-aus-ns.de/ projekte/1933-wege-in-die-diktatur/ und in der Pressemitteilung zur Ausstellung.
Kooperationspartner der Veranstaltung in Colditz sind die sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (kurz sLAG), die Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gemeinnützige GmbH, Schloss Colditz (Schlösserland Sachsen) sowie die VHS Landkreis Leipzig. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten aus Steuermitteln auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Kontakt:
sLAG - Service- und Beratungsstelle
Torgauer Straße 78 | 04318 Leipzig
Tel: 0341 49579647
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