Spendenaufruf für eine Gedenkstele für Werner Glaser in Eilenburg
10.05.22
Der Erich-Zeigner-Haus e.V. ist ein außerschulischer Bildungs- und Begegnungsort mit verschiedenen Bildungsangeboten für Alt und Jung. Der Verein steht für Weltoffenheit, Demokratie und Zivilcourage und gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung, Antisemitismus und Neonazismus. Im Rahmen der historisch-politischen Jugendbildungsarbeit leitet der Verein seit vielen Jahren Schülerinnen und Schüler in Sachsen an, Biografien von Opfern der Nationalsozialisten zu recherchieren, um ihnen anschließend mittels dezentralen Mahnmalen wie Stolpersteinen oder Erinnerungstafeln im öffentlichen Raum zu gedenken.
Gemeinsam mit der Lernförderschule „Schule am Bürgergarten“ in Eilenburg entstand so die Möglichkeit, die Geschichte des Herrenkonfektionsgeschäftes des Judens Werner Glaser aufzuarbeiten. Dafür trafen sich die 15 Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse im zweiwöchigen Rhythmus, um in originalen Dokumenten zu recherchieren, das sächsische Staatsarchiv Leipzig mit einer Führung zu besichtigen und letztendlich die Installation einer Gedenkstele zu organisieren. Diese Gedenktafel wird als Mahnmal an die Verbrechen der Nationalsozialisten, welche das hiesige jüdische Leben auslöschten, in Eilenburg dienen.
Der Jude Werner Glaser betrieb in Eilenburg in der Torgauer Straße 17 ein erfolgreiches Modegeschäft für Herren. Zwischen dem 9.1.1939 und dem 31.10.1939 wurde dieses Geschäft durch die Nationalsozialisten „arisiert“. Hierbei waren verschiedene Einrichtungen und Organisationen beteiligt, welche sich über große Teile des damaligen Deutschen Reiches umspannten, wie z.B. die Hauptbank des Hallischen Bankverein Kulisch, Kaempf und Co/Filiale Eilenburg, die Zollverhandlungszweigstelle Halle, die Devisenstelle des Oberfinanzpräsidenten Magdeburg, die Gestapo und das Finanzamt Moabit West. Werner Glaser wurde vollständig und unrechtmäßig enteignet. Ihm blieb einzig die Flucht nach Shanghai mit seiner Frau und seiner Tochter. Dort wurde er am 24.2.1944 ermordet. Über das weitere Schicksal seiner Familie ist nichts bekannt. An ihn erinnert ein Stolperstein vor seinem zuletzt freiwillig gewählten Wohnort in der Eckhartstraße 6-8 in Eilenburg. In der Torgauer Straße selbst erinnert bis heute jedoch nichts an sein Geschäft, sein Schicksal und an das einst blühende jüdische Leben in Eilenburg vor der NS-Diktatur. Die Gedenkstele soll daher in unmittelbarer Nähe zum Gebäude in der Torgauer Straße 17 installiert werden. Vorbeilaufende Eilenburger und Passanten sollen durch sie von der schrecklichen Geschichte erfahren und diese weitertragen.
Die Herstellung und Installation dieser Gedenkstele ist mit Kosten in Höhe von 1.500 Euro verbunden. Da es sich hierbei um ein Projekt der Zivilgesellschaft für die Zivilgesellschaft handelt, wollen wir ausschließlich um private Spenden werben. Wir bitten Sie daher um eine Spende auf folgendes Konto, um dieses wichtige Mahnmal finalisieren zu können:
Empfänger: Erich-Zeigner-Haus e.V.
IBAN: DE 94 860 555 92 11 002 798 96
Verwendungszweck: Gedenktafel Eilenburg
V.i.S.d.P. Henry Lewkowitz
Spendenquittungen werden bei Angabe der Adresse ausgestellt.
Unterstützt wird dieses Projekt von der Partnerschaft für Demokratie in Eilenburg-Bad Düben-Laußig.
Kontakt:
Erich-Zeigner-Haus e.V.
Zschochersche Straße 21 | 04229 Leipzig
Tel: 0341 8709507
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https://erich-zeigner-haus-ev.de/