Mitarbeiter sächsischer Gedenkstätten werden mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet
30.09.15
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten beglückwünscht Gabriele Beyler, Bettina Klein und Tobias Hollitzer zur Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Bundespräsident Joachim Gauck wird am 1. Oktober im Berliner Schloss Bellevue insgesamt 15 Frauen und 17 Männer mit dieser Auszeichnung für ihr herausragendes gesellschaftliches Engagement ehren.
Gabriele Beyler und Bettina Klein setzen sich seit der Wiedervereinigung Deutschlands tatkräftig und unermüdlich für die Aufarbeitung der Geschichte des Geschlossenen Jugendwerkhofs Torgau ein. Der Jugendwerkhof wurde während der kommunistischen Diktatur in der DDR als Spezialheim zur Umerziehung auffällig gewordener Jugendlicher unter haftähnlichen Bedingungen eingerichtet. Gabriele Beyer und Bettina Klein initiierten mit anderen die Einrichtung einer Gedenkstätte mit Ausstellungen und einem Zeitzeugenbüro, damit die erlittenen Schicksale der Jugendlichen nicht vergessen werden. Beide Frauen sind seit 1996 im Vorstand des Trägervereins der Gedenkstätte aktiv und veranlassten außerdem die Gründung einer Selbsthilfegruppe für ehemalige Heiminsassen.
Tobias Hollitzer, seit 2007 Leiter der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ Leipzig, setzte sich bereits als Jugendlicher in der DDR in Umwelt- und Dritte Welt-Gruppen in Leipzig für die Verbesserung gesellschaftlicher Verhältnisse ein. Er war Mit-Organisator des „Pleißepilgerwegs“ am 4. Juni 1989 und Mitbegründer des Bürgerkomitees Leipzig im Dezember 1989. Hierin setzte er sich mit großer Ausdauer für die Auflösung der Staatssicherheit und den Erhalt der Stasi-Akten ein. Darüber hinaus begleitet und unterstützt Herr Hollitzer seit vielen Jahren als engagierter Vorsitzender des Stiftungsbeirates die Arbeit der Stiftung Sächsische Gedenkstätten.
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten fördert die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau und die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ Leipzig mit dem Museum im Stasi-Bunker Machern im Rahmen ihrer institutionellen Förderung.
