Leipzig, 18. April 1945 – Kriegsende und Massaker von Abtnaundorf – Ein Audiofeature der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig
27.04.20
Die Gedenkfeier an die Opfer des Massakers von Abtnaundorf und der NS-Zwangsarbeit musste in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Dennoch möchte die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig des Kriegsendes vor 75 Jahren, der Befreiung der Konzentrationslager und der Opfer des Nationalsozialismus würdig gedenken.
Unter anderem hat die GfZL diesbezüglich ein Audiofeature „18. April 1945 – Kriegsende und Massaker von Abtnaundorf“ produziert und online veröffentlicht. Dieses Feature informiert mit Fokus auf das Massaker in Abtnaundorf am 18. April 1945 über die historischen Geschehnisse vor 75 Jahren im KZ-Außenlager Leipzig-Thekla und das Massaker von Abtnaundorf. Außerdem werden Erinnerungsberichte von Überlebenden des Massakers sowie der US-amerikanischen Reporterin Margaret Bourke White zitiert.
Hintergrund
Das KZ-Außenlager Leipzig-Thekla wurde im März 1943 errichtet. Die Häftlinge – mehrere tausend Männer aus der Sowjetunion, Polen, Frankreich und anderen Ländern – mussten für die Erla Maschinenwerke GmbH Zwangsarbeit leisten. Im April 1945 wurde das Lager aufgelöst, etwa 300 kranke Häftlinge blieben zurück. Die SS sperrte sie in eine Baracke ein und schoss diese in Brand. Mehr als 80 Männer verloren dabei ihr Leben. Wenige Stunden später betraten US-amerikanische Soldaten das Lager und dokumentierten das Verbrechen. Diese Dokumente dienten als Beweismittel im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher und erlangten damit internationale Bekanntheit. Das 1958 errichtete Mahnmal in Abtnaundorf ist heute der zentrale Erinnerungsort für die Opfer des Nationalsozialismus in Leipzig.
Kontakt und weitere Informationen: Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig