Käthe Leibel und ihr Sohn Jochen: Geflohen vor zwei Diktaturen
09.03.25

Seit vielen Jahren forscht die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zum Leipziger Matthäikirchhof. Dieses Areal, am westlichen Rand der Innenstadt gelegen, ist bis heute geprägt vom Gebäudekomplex der Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit. Im Rahmen der Erarbeitung der Open-Air-Ausstellung „Von der Burg zur Stasi-Zentrale – Erinnerungen an den Matthäikirchhof“ hat die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ umfangreiches Material recherchiert, gesammelt, inventarisiert und dokumentiert. Der Fokus liegt auf dem Matthäikirchhof und seiner unmittelbaren Umgebung selber, der baulichen Entwicklung des Areals und besonders die der ehemaligen Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit.
Doch auch Einzelschicksale von Menschen, die hier gelebt und gewirkt haben, werden beleuchtet. In diesem Kontext stießen die Forscherinnen und Forscher der Gedenkstätte auch auf das Schicksal von Käthe Leibel und ihrem Sohn Joachim Richard, die während der NS-Diktatur hier in einem „Judenhaus“ wohnen mußten, ehe ihnen die Flucht gelang. Ein katholisches Ehepaar aus Halle versteckte die beiden mit Hilfe vieler Unterstützer bis zum Ende des Krieges. Als Käthe Leibel in der gerade gegründeten DDR von der Staatssicherheit aufgefordert wurde ihre Lebensretter für das neue System zu bespitzeln, fliehen die
beiden Familien in die Bundesrepublik.
Im Gedenken an Käthe und Jochen Leibel wurden am 6. März 2025, vor ihrem letzten freiwillig gewählten
Wohnort in der Elsterstraße 53 in Leipzig zwei Stolpersteine verlegt.
Weitere Informationen in der Pressemitteilung (PDF-Dokument).
Kontakt:
Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker
Tel.: 0341 9612443
Fax: 0341 9612499
mail@runde-ecke-leipzig.de