„Jugend for Future“: Hildesheimer Studierende zu Besuch im Archiv Bürgerbewegung Leipzig
03.06.24
Vom 21. bis 23. Mai 2024 fand ein besonders ereignisreicher und inspirierender Besuch im Rahmen des Projekts „Jugend for Future“ statt. Studierende der Universität Hildesheim waren zu Gast und arbeiteten gemeinsam mit den Gastgebern intensiv an verschiedenen thematischen Quellen. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Geschichte der Umweltproteste in Ost und West.
Ein besonderer Höhepunkt dieser Tage war der Besuch der Zeitzeugin Gisela Kallenbach und des Zeitzeugen Christoph Motzer, die unserer Einladung gefolgt sind und ihre persönlichen Erfahrungen und Einsichten mit uns teilten. Ihre bewegenden Geschichten und authentischen Berichte bereicherten unser Verständnis und verliehen dem Projekt eine besondere Tiefe und Authentizität.
Das Projekt „Jugend for Future“ hat das Ziel, eine facettenreiche Sammlung interaktiver und multimedialer Lernmodule über Umweltverschmutzung und Umweltbewegungen in Ost und West zu erstellen. Diese sollen auf einer digitalen Bildungsplattform (https://jugendforfuture.de) zugänglich gemacht werden. Angelegt als eine intensive Forschungsreise, erkundeten angehende Lehrkräfte der Universität Hildesheim die Umweltprotest-Geschichte der DDR und entwickeln darauf aufbauend digitale Lernmodule für Jugendliche.
Das Archiv Bürgerbewegung Leipzig bot hierbei einen einzigartigen Zugang zu historischem Wissen, Schrift- und Fotodokumenten sowie Zeitzeugeninterviews, um eine authentische und tiefgründige Lernerfahrung zu ermöglichen. Die Auseinandersetzung mit Umweltprotesten liefert eine Vielzahl inhaltlicher Ansätze: Sie ist nicht nur angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Energiepolitik, des Wandels hin zu erneuerbaren Energien und globaler Umweltprotestbewegungen hochaktuell, sondern zeigt auch die Bedeutung von zivilgesellschaftlichem Engagement und Protest innerhalb einer Diktatur und in der heutigen Zeit. Ein direkter Vergleich zwischen den Protestformen in der DDR und den heutigen Protesten in einer Demokratie ist dabei nicht möglich.
Vielmehr dienen die historischen Beispiele und die aktuellen Protestbewegungen als Orientierung, um die Vorteile und Möglichkeiten zivilgesellschaftlichen Engagements im demokratischen Kontext zu erkennen, wo umfassende Freiheiten und rechtliche Sicherheiten für unterschiedliche Protestformen bestehen.
Das Projekt ist eine Kooperation zwischen dem niedersächsischen Verein Werk-statt-Schule e.V. in Hannover und der Universität Hildesheim sowie den sächsischen Einrichtungen, dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig und dem Berufsbildungswerk Leipzig. Der geplante Projektzeitraum erstreckt sich von Februar bis November 2024.
Das Projekt wird mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert.
Ansprechpartnerin Werk-statt-Schule e.V.:
Lydia Krause
l.krause@werkstattschule.de
Ansprechpartner Archiv Bürgerbewegung Leipzig:
Andreas Parnt
a.parnt@archiv-buergerbewegung.de
Ansprechpartnerin Universität Hildesheim
Dr.in Anja Schade
schade001@uni-hildesheim.de