Geschichts- und Naturlehrpfad Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain: Umwidmung von Fördermitteln für Projekte zur Aufarbeitung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft
12.07.24
Beim Geschichts- und Naturlehrpfad der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain ist es aufgrund von Verzögerungen in der Projektabwicklung und noch nicht erteilten baulichen Genehmigungen nicht möglich, den Abschluss des Projektes bis zum Ende der Verwendungsfrist für Fördermittel der ehemaligen Parteien- und Massenorganisationen der DDR (PMO) am 31. Dezember 2025 zu garantieren. Diese Zusicherung war die notwendige Voraussetzung für die Antragstellung spätestens zum 30. April 2024, die deshalb nicht erfolgen konnte.
Dies ist für die Stiftung Sächsische Gedenkstätten außerordentlich bedauerlich, bedeutet jedoch nicht das Ende Lehrpfades. „Das Projekt des Geschichts- und Naturlehrpfades der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain steht nicht vor dem Aus. Es war und ist eines der wichtigsten erinnerungskulturellen Projekte der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und insbesondere für die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain von überragender Bedeutung“, so Stiftungsgeschäftsführer Dr. Markus Pieper.
Der Lehrpfad wird nun mit eigenen Haushaltsmitteln und in einer gegebenenfalls alternativen Form umgesetzt werden müssen. Der Leiter der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain, Jens Nagel, arbeitet bereits an einem entsprechenden Konzept.
Wichtig war der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, die ursprünglich in Aussicht gestellten PMO-Fördermittel weiterhin der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft im Freistaat Sachsen zugutekommen zu lassen. Sie hat aus diesem Grund Alternativprojekte zur Förderung beim sächsischen Kulturministerium eingereicht. Diese sind, anders als der Natur- und Geschichtslehrpfad, bis Ende 2025 umsetzbar.
Bewilligt wurden erstens die Schaffung eines Schaudepots für Grabsteine von Opfern der NS-Krankenmorde in der Gedenkstätte Großschweidnitz sowie zweitens die Errichtung eines Gedenkortes für die Opfer der NS-Militärjustiz auf dem Außenareal des ehemaligen nationalsozialistischen Militärgefängnisses Brückenkopf in Torgau.
Stiftungsgeschäftsführer Dr. Markus Pieper: „Ich danke der Sächsischen Staatsregierung und dem Kulturministerium dafür, die Stiftung Sächsische Gedenkstätten bei der Umwidmung der Mittel unterstützt zu haben, um sie weiterhin für die Erinnerungskultur im Freistaat Sachsen verwenden zu können.“
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