Gedenkstätte Großschweidnitz erhält Dauerleihgabe von Gerhard Richter
28.08.17
Am 28. August 2017 wurde der Gedenkstätte Großschweidnitz e.V. von Mitarbeitern des Gerhard-Richter-Archivs Dresden ein Foto des Bildes „Tante Marianne“ übergeben. Es soll in der zukünftigen Ausstellung als Dauerleihgabe zu sehen sein. Bis zur Fertigstellung der Gedenkstätte wird es in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden aufbewahrt.
Marianne Schönfelder, die Tante Gerhard Richters, war 1943 in die Landesanstalt Großschweidnitz verlegt worden. Sie starb im Februar 1945 an „Kreislaufversagen“. Dahinter verbargen sich systematische Unterernährung, Vernachlässigung und katastrophale Zustände. Sie wurde in einem Sammelgrab auf dem anstaltseigenen Friedhof beigesetzt.
Ihr Schicksal war eines von Tausenden. Von 5.539 Menschen, die in Großschweidnitz zwischen 1939 und 1945 den Tod fanden, sind nun die Namen bekannt. Ein Gedenkbuch erinnert an sie. Das Gedenkbuch ist jedoch nur ein Ergebnis des in Kooperation mit der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein erarbeiteten Projektes „Opferdatenbank“, welches Staatsministerin Barbara Klepsch und Maria Fiebrandt an diesem Tag vorstellten. Die Auswertung der Daten erbrachte auch neues Wissen zu den NS-Krankenmorden in Großschweidnitz.