Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Novemberpogrome vor 85 Jahren
09.11.23
Heute wird bundesweit der Opfer der Novemberpogrome gedacht, die 1938 in der Nacht vom 9. auf den 10. November von Nationalsozialisten gegen die jüdische Bevölkerung verübt wurden. Synagogen wurden in Brand gesteckt, Geschäfte und Wohnungen geplündert und zerstört, hunderte jüdische Bürgerinnen und Bürger misshandelt und ermordet.
Anlässlich des Jahrestages der Novemberpogrome vor 85 Jahren ludt heute die Landeshauptstadt Dresden zum Gedenken an der Stele am Brühlschen Garten ein, an dem auch Stiftungsgeschäftsführer Dr. Markus Pieper teilnahm.
„Die Gedenkstätten in Sachsen erinnern tagtäglich an die Strukturen und Mechanismen von Verfolgung, Ausgrenzung, Herabwürdigung von Menschen in den Gewaltregimen des 20. Jahrhunderts. Das Schicksal jüdischer Menschen und derer, die während des Nationalsozialismus mit einer solchen Zuschreibung zu Opfern und zu Verfolgten gemacht wurden, nimmt in unserer Vermittlungs- und Erinnerungsarbeit einen besonderen Raum ein. Umso unfassbarer ist es, feststellen zu müssen, dass heute erneut Jüdinnen und Juden in Deutschland in Angst leben, dass sie angefeindet, bedroht und ausgegrenzt werden. Jeder Mensch in Deutschland ist dazu aufgefordert, dass die immer wieder und besonders am heutigen Tag geäußerte Formel des ‚Nie wieder!‘ keine Worthülse bleibt. ‚Nie wieder!‘ ist genau jetzt,“ so der Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten.
Am Ort des Gedenkens befand sich die von Gottfried Semper entworfene und 1840 eingeweihte Dresdner Synagoge bis zu ihrer Zerstörung in der Reichspogromnacht vor 85 Jahren. Die Synagoge wurde von Angehörigen der SA und der NSDAP erst geplündert, dann niedergebrannt. SA-Mitglieder hinderten die Feuerwehr in ihren Löscharbeiten. Drei Tage später wurde die ausgebrannte Ruine gesprengt und deren Trümmer beseitigt. Die Kosten der Zerstörung und Aufräumarbeiten bekam die Dresdner jüdische Gemeinde auferlegt.
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