Erste Akten der VOS-Bundesgeschäftsstelle sind durch das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e. V. jetzt online recherchierbar
22.02.21
Ende 2018 konnte das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. (ABL) die Akten der VOS-Bundesgeschäftsstelle übernehmen. Der über 1 200 Aktenordner und diverse Kisten mit unsortierten Materialien umfassende Bestand wird seit 2020 schrittweise erschlossen und nun nach und nach der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) wurde im Februar 1950 in Westberlin als Interessenvertretung ehemaliger politischer Häftlinge in der SBZ/DDR gegründet und besteht bis heute. Als größter Opferverband politischer Häftlinge der DDR war die VOS bis zum Mauerfall nahezu flächendeckend in der gesamten Bundesrepublik vertreten. Nach dem Ende der DDR und im Rahmen der Deutschen Wiedervereinigung erfuhr die VOS auch in den neuen Bundesländern großen Zulauf.
Nun sind die ersten Verzeichnungseinheiten des Aktenbestands erschlossen und in der Online-Datenbank des Arbeitskreises der Archive zu Widerstand und Opposition in Sachsen (http://www.opposition-archive-sachsen.de/) recherchierbar. Diese umfassen hauptsächlich die Korrespondenz der einzelnen Landesgruppen mit der Bundesgeschäftsstelle der VOS in Westberlin und Bonn in den 1950er- bis 1990er-Jahren. Enthalten sind auch Schriftwechsel mit Mitgliedern und Unterstützern der VOS sowie verschiedenen politischen Institutionen. Dabei sind die Hauptthemen die Organisation von Veranstaltungen der Landesgruppen (z. B. Gedenkfeiern, Seminare, Mitgliederversammlungen), die Aufnahme neuer Mitglieder und die Hilfe bei der Beantragung bzw. Abrechnung finanzieller Unterstützungsleistungen für Mitglieder. Ebenso finden sich Dokumente zur Vereinsarbeit der VOS-Landesgruppen, u.a. Vorstandswahlen, Protokolle über Mitgliederversammlungen, Kontoführung der Landesgruppen, Mitgliederbewegungen unter den Dokumenten. Die mittlerweile erschlossenen Akten geben einen ersten Einblick in die Arbeit der VOS und ihrer Landesgruppen als Interessenvertretung ehemaliger politischer Häftlinge.
Die Verzeichnungseinheiten können aus Datenschutzgründen online nur recherchiert, aber nach Voranmeldung im ABL zu den Öffnungszeiten eingesehen werden.
Das Erschließungsprojekt erfolgt mit finanzieller Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und des Sächsischen Landtags.
Das Erschließungsprojekt erfolgt mit finanzieller Unterstützung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und des Sächsischen Landtags.
Kontakt und weitere Informationen: www.archiv-buergerbewegung.de