Dr. Markus Pieper besucht Museum Groß-Rosen in Rogoźnica
01.10.22

Stiftungsgeschäftsführer Dr. Markus Pieper folgte am 30. September 2022 einer Einladung in das Museum Groß-Rosen im polnischen Rogoźnica.
Das Konzentrationslager Groß-Rosen wurde im August 1940 als ein Nebenlager des KZ Sachsenhausen eingerichtet. In Groß-Rosen sollten die Häftlinge harte und gefährliche Arbeiten im örtlichen Granitsteinbruch leisten. Im Mai 1941 bekam das Arbeitslager Groß-Rosen den Status eines eigenständigen Konzentrationslagers. Die erschöpfende Arbeit im Steinbruch, die Mangelversorgung, die fehlende medizinische Betreuung sowie Misshandlungen hatte eine hohe Sterblichkeitsrate unter den Gefangenen zur Folge. 1944 wurde das Lager stark vergrößert. Neben dem Stammlager in Groß-Rosen wurden rund 100 Nebenlager eingerichtet, die sich hauptsächlich auf dem Gebiet Niederschlesiens, dem Sudetenland und dem Mittelodergebiet befanden. Im Lager und den Nebenlagern waren etwa 125.000 Häftlinge eingesperrt, darunter Polen, unregistrierte sowjetische Kriegsgefangene und Menschen jüdischen Glaubens mit Staatsbürgerschaften verschiedener europäischer Länder. Die Zahl der Opfer des KZ Groß-Rosen beträgt in etwa 40.000.
Das Museum in Rogoźnica dokumentiert in Ausstellungen die Geschichte des Konzentrationslagers und der dort eingesperrten und umgekommenen Menschen. Auf dem Geländes des ehemaligen Konzentrationslagers und des Steinbruchs sind zahlreiche bauliche Hinterlassenschaften zu besichtigen wie das Lagertor mit zwei anliegenden Wachstuben, Fundamente der Häftlingsblocks und des Krematoriums und die sogenannte „Todeswand“ – der Platz von Massenexekutionen an Häftlingen, wo sich heute Gedenktafeln für die Opfer des Lagers befinden.
Dr. Pieper wurde von dem Team der Gedenkstätte – Dr. Dorota Sula (Wissenschaftliche Mitarbeiterin), Renata Paluch (Leiterin der Bildungsabteilung), Janusz Barszcz (Direktor der Gedenkstätte Groß Rosen), Andrzej Gwiazda (Stellvertretender Direktor) – durch die Ausstellungen und über das ehemalige Lagergelände geführt. Gemeinsam wurden Kooperations- und Vernetzungsmöglichkeiten mit Hinblick auf mögliche künftige gemeinsame Projekte besprochen.