Buchvorstellung: ISIDOR NUSSENBAUM „ER KOMMT NICHT WIEDER“. Geschichte eines Überlebenden
24.10.13
Am 7. November 2013 um 18 Uhr wird in der Aula des Sorbischen Gymnasiums Bautzen Isidor Nussenbaums Buch „Er kommt nicht wieder“. Geschichte eines Überlebenden aus der Reihe „Lebenszeugnisse – Leidenswege“ (Heft 22) der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft vorgestellt. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.
An der Buchvorstellung wirken unter anderem die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst und Vorsitzende des Stiftungsrates der Sächsischen Gedenkstätten, Frau Prof. Dr. Dr. Sabine von Schorlemer, der Oberbürgermeister der Stadt Bautzen, Herr Christian Schramm, die Töchter von Isidor Nussenbaum aus den USA, Frau Prof. Sharon Nussenbaum und Frau Dr. Doris Nussenbaum, sowie die beiden Herausgeber, Herr Prof. Dr. Hans Medick und Herr Dr. Jens-Christian Wagner, mit. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums werden aus dem Buch lesen.
„Er kommt nicht wieder“ ist ein erschütterndes Selbstzeugnis eines Holocaust-Überlebenden. Isidor Nussenbaum (geboren 1927 in Bautzen – gestorben 2012 in Irvine/Kalifornien) berichtet von seiner Kindheit in Bautzen und Dresden und von der Deportation seiner Familie in das Ghetto Riga. In eindringlicher, doch zumeist nüchterner Sprache beschreibt Nussenbaum Hunger, Zwangsarbeit, Terror und Mord im Ghetto und seinen anschließenden Leidensweg durch meh-rere Konzentrationslager, der erst im April 1945 nach einem Todesmarsch mit der Befreiung durch die Rote Armee in Pommern endet. Doch es war eine glück-lose Befreiung, wie Nussenbaum schreibt, denn seine Eltern und seine Schwes-ter haben den Holocaust nicht überlebt, und sein Bruder Siegfried wird wenige Tage nach der Befreiung von einem sowjetischen Soldaten erschlagen. Isidor wird als Soldat zur Roten Armee eingezogen. 1946 kehrt er nach Bautzen zu-rück. Mit Hilfe seiner beiden ältesten Brüder, die noch vor dem Krieg emigrieren konnten, gelingt ihm 1948 die Ausreise in die USA.
Der Text wurde herausgegeben und in Nachworten kommentiert von Prof. Dr. Hans Medick, Historiker und Selbstzeugnis-Forscher, und Dr. Jens-Christian Wagner, Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Zusammenarbeit mit mehreren Autoren, die die Geschichte der Familie Nussenbaum in der jüdischen Geschichte und gegenwärtigen Erinnerung Bautzens verorten (Hagen Schulz/Museum Bautzen, Mirko Pohontsch/Sorbisches Gymnasium Bautzen) und der Besonderheit des Zeugnisses Isidor Nussenbaums in der Holocaust-Literatur nachspüren (Alf Lüdtke).
Weitere Informationen zum Buch sowie Bestellmöglichkeit: https://www.stsg.de/cms/nussenbaum
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Kontakt:
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