BLACKBOX HEIMERZIEHUNG der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau erstmals auf Station in Sachsen-Anhalt
28.05.23
Die BLACKBOX HEIMERZIEHUNG, ein umgebauter Seecontainer mit einer Ausstellung im Innen- und Außenbereich, reist seit 2022 an verschiedene Orte der DDR-Heimerziehung. Bis zum 16. Juli ist die BLACKBOX HEIMERZIEHUNG nun in Burg (bei Magdeburg) zu sehen. Dort war der größte Jugendwerkhof in der DDR untergebracht. Die Eröffnung fand am 27. Mai statt und wurde von Grußworten durch Bürgermeister Philipp Stark und der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Sachsen-Anhalt Birgit Neumann Becker begleitet.
Von 1949 bis 1989 durchliefen ca. 500 000 Kinder und Jugendliche das DDR-Heimerziehungssystem. 135 000 Minderjährige waren in diesem Zeitraum in den sogenannten Spezialheimen untergebracht. Die Jugendwerkhöfe gehörten zu den Spezialheimen und dienten ausschließlich der Umerziehung. Die gesamte Pädagogik war darauf ausgerichtet, die Jugendlichen nahtlos in das sozialistische System einzufügen.
Ab 27. Mai klärt die BLACKBOX HEIMERZIEHUNG über die Geschichte der repressiven DDR-Heimerziehung in Burg auf und ist bis zum 16. Juli auf dem Rolandplatz zu sehen. Dabei wird auch die Geschichte des Jugendwerkhofes „August Bebel“ thematisiert. Im Oktober 1949 wurde dieser auf dem „Gut Lüben“ in Burg eingerichtet. In den Folgejahren entwickelte er sich zum größten Jugendwerkhof in der DDR.
Seit vielen Jahren kommen ehemalige DDR-Heimkinder, die im Jugendwerkhof „August Bebel“ untergebracht waren, regelmäßig in Burg zusammen. Der Austausch über ihre gemeinsame Heimerfahrung steht im Mittelpunkt dieser Treffen. In diesem Jahr wurde das Ehemaligentreffen von der Eröffnung der BLACKBOX HEIMERZIEHUNG begleitet.
Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau
Juliane Weiß (j.weiss@jugendwerkhof-torgau.de)
Manuela Rummel (m.rummel@jugendwerkhof-torgau.de)
Gabriele Beyler (g.beyler@jugendwerkhof-torgau.de)
Presseauskünfte: 03421 714203
www.jugendwerkhof-torgau.de