»BLACKBOX HEIMERZIEHUNG« auf Demokratie-Messe - das Mobile Denkzeichen der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau auf Station in Plauen vom 15.09. bis 10.10.2022
15.09.22
Gleich an zwei Standorten in der Stadt Plauen wird die »BLACKBOX HEIMERZIEHUNG« über die Geschichte der repressiven DDR-Heimerziehung aufklären. Am 15. September 2021 begleitet sie die Demokratie-Messe in Plauen. Das Mobile Denkzeichen erinnert an die Schicksale ehemaliger DDR-Heimkinder und ermöglicht als interaktiver Lernort eine intensive Auseinandersetzung mit dem System repressiver Heimerziehung in der SED-Diktatur.
Ab 19. September bis 9. Oktober 2022 empfängt die »BLACKBOX HEIMERZIEHUNG« ihre Besucher auf dem Theaterplatz im Plauener Stadtzentrum. Insbesondere wird auf die Geschichte von zwei Spezialheimen zur Umerziehung in unmittelbarer Nähe der größten Stadt im sächsischen Vogtland aufmerksam gemacht: Das Spezialkinderheim „Friedenswacht“ in Triebel und der
Jugendwerkhof „Schloss Voigtsberg“ in Oelsnitz/Vogtl. dienten bis in die 1960er Jahre als Umerziehungsheime mit einer Aufnahmekapazität von fast 200 Kindern und Jugendlichen. Durch Umnutzung erinnert heute an beiden Standorten nichts mehr an dieses dunkle Kapitel der DDR-Geschichte. Begleitet und unterstützt wird die Präsentation der »BLACKBOX HEIMERZIEHUNG« vor Ort durch den Plauener Verein colorido e.V.
Die »BLACKBOX HEIMERZIEHUNG«, ein umgebauter Seecontainer mit einer Ausstellung im Innen- und Außenbereich und einem Online-Modul, will das DDR-Umerziehungssystem an exemplarischen historischen Orten sichtbar machen. Sie will Jugendliche, interessierte Bürger*innen und Anwohner*innen anregen, sich mit diesem Teil der DDR-Geschichte auseinanderzusetzen, der in unmittelbarer
Nähe oder regionaler Umgebung stattfand. Obwohl die Existenz eines Heimes oder Jugendwerkhofes bekannt war, spielte bereits zu DDR-Zeiten die Beschäftigung mit dem Thema und dem Schicksal der Betroffenen für die Anwohner*innen oft kaum eine Rolle. Die »BLACKBOX HEIMERZIEHUNG« leistet Aufklärung und Erinnerung, um so zur gesellschaftlichen Wahrnehmung und zum Verständnis für die Schicksale der DDR-Heimkinder beizutragen.
Weitere Informationen & Kontakt:
Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau
Manuela Rummel (m.rummel@jugendwerkhof-torgau.de)
Juliane Weiß (j.weiss@jugendwerkhof-torgau.de)
Gabriele Beyler (g.beyler@jugendwerkhof-torgau.de)