Vortrag: Die „Sonderbehandlung 14f13“ in Schloss Hartheim 1941-1944. Neuere Forschungen zu Abläufen, Strukturen und Selektionen
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte Pirna-SonnensteinOrt:
Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, Schlosspark 11, 01796 Pirna, Seminarraum II (Dachgeschoss)
Die seit 1940 im Deutschen Reich begonnenen Krankenmorde in zentralen, mit Gaskammern versehenen Tötungsanstalten waren der Auftakt der systematisch-industrialisierten Massenmorde des Nationalsozialismus. Deren Entgrenzung und Radikalisierung zeigt sich besonders deutlich am Beispiel der Mordaktion „Sonderbehandlung 14f13“, die vor 75 Jahren einsetzte.
Auf Initiative des Reichsführers-SS, Heinrich Himmler, sollten schwerkranke und arbeitsunfähige Häftlinge aus Konzentrationslagern ermordet werden, da sie nicht mehr als Arbeitskräfte ausgebeutet werden konnten. Bei der Umsetzung bediente man sich der Mordmaschinerie der „Euthanasie“-Organisation „T4“. Gutachterärzte der „T4“ selektierten in den mehreren Konzentrationslagern die Häftlinge, die dann ab Sommer 1941 in den „Euthanasie“-Tötungsanstalten Bernburg, Hartheim und Pirna-Sonnenstein ermordet wurden. Lediglich in Pirna-Sonnenstein endete mit dem „Euthanasie“-Stopp vom 24. August 1941 auch die „Sonderbehandlung 14f13“, in Bernburg und Hartheim lief das Morden bis 1944 weiter.
Der Leiter des Lern- und Gedenkorts Schloss Hartheim, Florian Schwanninger, wird am 21. Juni 2016 in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein über die neuesten Erkenntnisse zu diesem bislang kaum erforschten Thema berichten.