Stolpersteinverlegung und Ausstellungseröffnung in Leipzig zur Erinnerung an die Diakonisse Marie Runkel

Über 30 Jahre widmete die 1878 in Merseburg geborene Marie Runkel als Diakonisse ihr Leben der Pflege und Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen. Als sie 1935 selbst psychisch erkrankte, erfuhr sie keine Hilfe. In der Ideologie des Nationalsozialismus als "lebensunwert" betrachtet, wurde Marie Runkel am 17. März 1941 in der Gaskammer der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein ermordet.

Wie viele Opfer der NS-"Euthanasie" hat Marie Runkel keinen Grabstein, nicht einmal einen Ort, wo sie ihre letzte Ruhe fand. Mit der Verlegung eines Stolpersteins am 21. Juni 2018 möchte das Ev.-Luth. Diakonissenhaus Leipzig nun an ihr Schicksal erinnern und für sie einen würdigen Gedenkort schaffen. Zusammen mit der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein wurde eine kleine Ausstellung zum Leben und der Ermordung von Marie Runkel erarbeitet die im Anschluss der Stolpersetinverlegung der Öffentlichkeit präsentiert werden wird.

Programm
9:00 Uhr Verlegung des Stolpersteins (ehemaliger Eingang des Diakonissenmutterhauses, Georg-Schwarz-Straße 49)

9:30 Uhr Andacht und nachgeholte Trauerfeier (Kapelle Diakonissenmutterhaus)
Pfarrer Dr. Michael Kühne, Rektor des Ev.-Luth. Diakonissenhauses Leipzig
Diakonisse Maria Wermuth

10:00 Uhr Vortrag: "NS-`Euthanasie´: Schizophrenie damals und heute"
Dr. med. Florian Bruns, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Geschichte der Medizin und Ethik der Medizin an der Charité Berlin

im Anschluss Eröffnung der Ausstellung zum Leben und zur Ermordung von Marie Runkel (Foyer des Diakonissenmutterhauses)
Dr. Fruzsina Müller, Mutterhaus-Archiv Ev.-Luth. Diakonissenhaus Leipzig e.V.
Hagen Markwardt, wissenschaftlicher Referent der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein

Kontakt:
Hagen Markwardt (Wissenschaftliche Dokumentation, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
hagen.markwardt@stsg.de
Tel. 03501 710963