Gedenkveranstaltung anlässlich des Beginns der zentralen Krankenmorde in Sachsen vor 75 Jahren

Am 28. Juni 1940 traf ein erster Transport von zehn Patienten aus der Landesanstalt Waldheim in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein ein. Noch am selben Tag wurden die Männer in der Gaskammer durch Kohlenmonoxidgas ermordet.

Dies war der Auftakt für die NS-"Euthanasie"-Verbrechen in Pirna-Sonnenstein, denen bis August 1941 13720 geistig behinderte oder psychisch kranke Menschen und 1031 Häftlinge aus Konzentrationslagern zum Opfer fielen.

Pirna wurde zu einem Ort des systematisch-industriellen Massenmordes an den Schwächsten und Hilflosesten der Gesellschaft.

Entstanden aus zivilgesellschaftlichem Engagement, stellt sich die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein als Teil der Stiftung Sächsische Gedenkstätten seit 15 Jahren der Aufgabe, den nationalsozialistischen Krankenmorden ein würdiges Erinnern entgegenzusetzen.

Am Sonntag, dem 28. Juni 2015, 14 bis 16 Uhr möchten die Stiftung Sächsische Gedenkstätten und das Kuratorium Gedenkstätte Sonnenstein e. V. an den Beginn der zentralen Krankenmorde in Sachsen vor 75 Jahren erinnern.

Programm:

Begrüßung durch den stellvertretenden Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Dr. Bert Pampel und die Vorsitzende des Kuratoriums Gedenkstätte Sonnenstein e.V., Anne Losinski

Musikstück

Gedenkreden der Sächsischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange und der Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Bund der "Euthanasie"-Geschädigten und Zwangssterilisierten, Margret Hamm

Musikstück

Vortrag des Leiters der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, Dr. Boris Böhm: "Den Menschen erinnern - Ostpreußische Opfer der NS-Krankenmorde auf dem Sonnenstein"

Musikstück

Kranzniederlegung in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein

Musikalische Umrahmung durch Karin Bartsch, Bischofswerda

Im Anschluss ist Zeit für Gespräche bei einem Kaffeetrinken im Veranstaltungsraum der AWO Pirnaer Werkstätten und für Führungen durch die Gedenkstätte.