Buchvorstellung in Chemnitz: „Nationalsozialistische Zwangssterilisationen in Sachsen 1933–1945“
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, Anderer VeranstalterOrt:
Sächsisches Staatsarchiv Chemnitz, Elsasser Straße 8, 09120 Chemnitz
Zwischen 350.000 und 400.000 Menschen wurden während der NS-Diktatur zwangsweise unfruchtbar gemacht, mindestens 25.000 davon in Sachsen. Das Buch „Nationalsozialistische Zwangssterilisationen in Sachsen 1933-1945. Struktur und Praxis - Täter und Opfer“ bietet einen Einblick in die menschenverachtenden Maßnahmen der sogenannten „Erbgesundheitspolitik“. In acht Beiträgen wird unter anderem die Mitwirkung der Justiz bei den „Erbgesundheitsverfahren“ untersucht. Ein weiteres Augenmerk liegt auf dem Aspekt der strafrechtlichen Verfolgung von Juristen und Ärzten nach 1945 wegen ihrer Beteiligung an den Unfruchtbarmachungen. Und nicht zuletzt geht es um das Gedenken an die Opfer der NS-Zwangssterilisationen in Sachsen.
Vorgestellt wird das Buch von Dr. Boris Böhm, Leiter der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, und Dr. Jürgen Nitsche mit Vorträgen zur Praxis der NS-Zwangssterilisationen in Chemnitz und zur strafrechtlichen Verfolgung von Ärzten und Richtern nach 1945 im Regierungsbezirk Chemnitz wegen ihrer Beteiligung an den NS-Zwangssterilisationen. Die Moderation der anschließenden Diskussionsrunde übernimmt Werner Rellecke von der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.