Vorlauf der "Endlösung"
Im Sommer 1941 wurden zusätzlich mehr als tausend Häftlinge aus Konzentrationslagern im Rahmen der „Sonderbehandlung 14f13" in Pirna-Sonnenstein ermordet. Zu diesem Zeitpunkt verfügten die Lager noch nicht über eigene Gaskammern.
Das Ausmaß der Häftlingstransporte auf den Sonnenstein ist noch nicht vollständig bekannt. Belegt sind Transporte aus den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Buchenwald und Auschwitz. Unter den Opfern befanden sich größtenteils arbeitsunfähige sowie kranke, aber auch jüdische und politische Häftlinge. An der Massenvergasung von 575 fast ausschließlich polnischen Auschwitz-Häftlingen Ende Juli 1941 zeigt sich der Übergang zu einer neuen Dimension der Verbrechen.
In der ersten Hälfte des Jahres 1942 wurden in Ostpolen Lager zur Vernichtung der polnischen Juden eingerichtet, die auf die Erfahrungen der „Aktion T4" zurückgreifen konnten. Etwa ein Drittel der Mitarbeiter der Tötungsanstalt Sonnenstein wurden in den Jahren 1942 und 1943 in den Vernichtungslagern Bełżec, Sobibór und Treblinka eingesetzt.