Entstehungsgeschichte der Gedenkstätte
Erst im Zuge der Friedlichen Revolution in der DDR im Herbst 1989 drang das historische Geschehen allmählich in das öffentliche Bewusstsein der Stadt. Am 1. September 1989 fand auf Initiative einiger an der Aufklärung interessierter Bürger eine kleine Ausstellung des Historikers Götz Aly zur „Aktion T4" im Evangelisch-Lutherischen Gemeindezentrum Pirna-Sonnenstein anlässlich des 50. Jahrestages des Beginns der nationalsozialistischen Krankenmordaktionen statt, die viel öffentliche Beachtung fand
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In der Folge entstand eine Bürgerinitiative zur Schaffung einer würdigen Gedenkstätte für die Opfer der „Euthanasie"-Verbrechen auf dem Sonnenstein. Im Juni 1991 konstituierte sich daraufhin das Kuratorium Gedenkstätte Sonnenstein e.V.
Nach archivalischen Forschungen und bauarchäologischen Untersuchungen in den Jahren 1992 bis 1994 wurden die zur Tötung genutzten Kellerräume seit 1995 rekonstruiert und als Gedenkstätte hergerichtet.
Im Juni 2000 wurde die im Auftrag der Stiftung Sächsische Gedenkstätten erarbeitete Dauerausstellung zur Geschichte des historischen Ortes eingeweiht. Sie dokumentiert die Verbrechen und die Schicksale der Opfer der Tötungsanstalt Sonnenstein während des Nationalsozialismus und ist gemeinsam mit einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) am Ort des Massenmordes untergebracht.