Sammeltransport
Die Akten der „Euthanasie“-Opfer wurden unmittelbar vor dem Abtransport in die Tötungsanstalt mit dem Stempel „im Sammeltransport verlegt“ oder ähnlich lautenden Eintragungen versehen. So wurde der Eindruck der Vollständigkeit von Krankenakten in Heil- und Pflegeanstalten aufrecht erhalten.
Innerhalb der die „Euthanasie“-Aktion koordinierende Zentrale war die Gemeinnützige Krankentransport GmbH (Gekrat) für die Beförderung der zu ermordenden Patienten verantwortlich. Sie stellte Anhand von Meldebögen Transportlisten zusammen. Diese Listen wurden an die Transportstaffel der jeweils zuständigen Tötungsanstalt geschickt, eine Abschrift wurde an die Verlegungsanstalt gesandt.
Zu der auf dem Sonnenstein stationierten Transportstaffel gehörten acht Fahrer, die oft mehrmals wöchentlich mit Bussen Patienten aus den Verlegungsanstalten holten und auf den Sonnenstein brachten. Bei längeren Entfernungen wurden Patienten auch mit Zügen der Deutschen Reichsbahn nach Pirna transportiert. Die Fenster der Busse waren blau gestrichen, so dass die Insassen nicht sehen konnten, wohin sie fuhren. Um die Opfer nicht zu beunruhigen, wurde ihnen vor dem Transport mitgeteilt, dass sie in eine andere Anstalt verlegt werden.