Krematorium
SS-Männer verbrannten die Leichen der Krankenmordopfer im Krematorium in zwei mit Koks befeuerten Öfen. Allein im Juli 1941 wurden über 2 500 Leichen verbrannt. Das bedeutet, dass der Schornstein Tag und Nacht geraucht und der Geruch von verbrannten Menschen das nahe gelegene, dicht besiedelte Pirnaer Stadtzentrum erfüllt haben muss.
Die Bewohner der Pirnaer Innenstadt waren auch Zeugen eines Schornsteinbrandes im Tötungsgebäude, den die vor das Tor der Tötungsanstalt vorgefahrene Pirnaer Feuerwehr nicht löschen durfte. Der eilig herbeigerufene Experte Dr. Widmann vom Reichskriminalpolizeiamt stellte fest, dass die hohen Flammen daher rührten, dass im Krematorium zu viele Leichen auf einmal verbrannt worden waren.
Obwohl ein Teil der Einwohner Pirnas bereits damals von den Krankenmorden erfuhr, gab es keine Proteste, auch nicht seitens der örtlichen Kirchen. Die Tötungsmaschinerie konnte ungestört arbeiten.