Heil- und Pflegeanstalt
Zur Tarnung behielt die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein den Namen der 1939 geschlossenen „Heil- und Pflegeanstalt Sonnenstein“ bei. Alle Sterbemitteilungen, die das extra in der „Euthanasie“-Anstalt eingerichtete Sonderstandesamt an Hinterbliebene versandte, waren mit dem Stempel bzw. Briefkopf der Heilanstalt versehen.
Das Sonderstandesamt Sonnenstein stellte auch für andere Tötungsanstalten Sterbeurkunden aus. Durch einen zwischen den einzelnen Tötungsanstalten bestehenden Kurierdienst wurden Patientenakten ausgetauscht, um die Spuren der Mordaktion gegenüber den Verwandten zu verschleiern. Insbesondere wenn die nächsten Angehörigen in Sachsen wohnten, beurkundeten meist Standesämter anderer „Euthanasie“-Anstalten den Tod.