Sächsischer Verdienstorden für das Ehepaar Rosowski aus Hamburg
03.06.16
Der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Stanislaw Tillich, hat am 1. Juni an Marianne und Rolf Rosowski aus Hamburg den Sächsischen Verdienstorden verliehen. Die Auszeichnung würdigt ihre herausragenden Verdienste um den Freistaat und seine Bevölkerung.
Marianne (76) und Rolf (79) Rosowski haben sich um die Bewahrung des geistig-kulturellen Erbes der sächsischen Künstlerin Elfriede Lohse-Wächtler verdient gemacht. Lohse-Wächtler (1899–1940) zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen der 1920er-Jahre. Sie wurde während der NS-Diktatur in der „Euthanasie“-Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein ermordet.
Das Ehepaar Rosowski gründete 1994 den Förderkreis Elfriede Lohse-Wächtler e.V., organisierte Ausstellungen und gab mehrere Publikationen zum Schaffen der Künstlerin heraus, um sie als Vertreterin der künstlerischen Moderne stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Mit ihrem Engagement haben die Rosowskis Elfriede Lohse-Wächtler posthum zu verdienter Wertschätzung verholfen, zugleich tragen sie zur Auseinandersetzung mit einem der dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte bei.
Auch die Stadt Pirna kann sich über das Engagement des Ehepaares Rosowski glücklich schätzen. So ermöglichten die Rosowskis eine Personalausstellung über Elfriede Lohse-Wächtler im Stadtmuseum im Jahr 2003, finanzierten den Ausstellungskatalog und unterstützten großzügig den Erwerb des letzten Selbstbildnisses von Elfriede Lohse-Wächtler aus dem Jahre 1932 für die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein.
Der Sächsische Verdienstorden wurde 1996 vom damaligen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf gestiftet und ist die höchste Auszeichnung des Freistaates.