Leihgabe der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein in Elfriede Lohse-Wächtler-Ausstellung des Ernst Barlach Hauses in Hamburg zu sehen
28.10.24
Zum 125. Geburtstag von Elfriede Lohse-Wächtler würdigt das Ernst Barlach Haus in Hamburg die Künstlerin mit der Retrospektive „Ich als Irrwisch“. Zu den gezeigten Werken gehört auch das „Selbstbildnis mit Handstudie“ – eine Leihgabe der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein.
Die 1899 in Löbtau (heute ein Stadtteil von Dresden) geborene Elfriede Lohse-Wächtler gilt als eine der bedeutendsten Vertreterinnen der Neuen Sachlichkeit. Sie gehörte zur „Dresdner Sezession Gruppe 1919“ um Conrad Felixmüller und Otto Dix. Mehrere Jahre lebte sie in Hamburg, später wieder in Dresden.
Aufgrund psychischer Probleme befand sie sich seit 1932 dauerhauft in der Heil- und Pflegeanstalt Arnsdorf. 1935 wurde sie gegen ihren Willen zwangssterilisiert. Am 31. Juli 1940 wurde sie von Arnsdorf in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein verlegt und dort in der Gaskammer ermordet. Für viele Jahrzehnte weitgehend vergessen, bemühten sich Marianne und Rolf Rosowski maßgeblich um die Bewahrung und Wiederentdeckung des breiten künstlerischen Schaffens von Elfriede Lohse-Wächtler.
Auch die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein erinnert seit ihrer Eröffnung im Jahr 2000 in verschienden Formen an Elfriede Lohse-Wächtler als einem Opfer der nationalsozialistischen Krankenmorde. Unter anderem ist in der Reihe „Den Opfern ihren Namen geben“ ein biografisches Heft zu ihrem Lebensweg erschienen.
Daher freuen wir uns besonders, dass die Leihgabe aus der Sammlung der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein Teil der Retrospektive geworden ist.
Die Ausstellung „Ich als Irrwisch“ Hommage zum 125. Geburtstag ist vom 27. Oktober 2024 bis zum 9. Februar 2025 im Ernst Barlach Haus in Hamburg zu sehen.
Kontakt
Hagen Markwardt (Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, Öffentlichkeitsarbeit)
Tel. 03501 710963
hagen.markwardt@stsg.de