Gedenkbuchprojekt „Opfer der NS-‚Euthanasie‘ in Sachsen“: Wichtiges Etappenziel erreicht
06.11.17
Im Oktober 2017 konnte die Erfassung aller während des Zweiten Weltkrieges in sächsischen Landesanstalten verstorbener Patienten abgeschlossen werden. Damit ist ein wichtiges Etappenziel des Gedenkbuchprojektes der Stiftung Sächsische Gedenkstätten/Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein erreicht. Im Rahmen des 2012 gestarteten Projekts sollen aus die aus Sachsen stammenden oder in sächsischen Psychiatrien zwischen 1939 und 1945 verstorbenen „Euthanasie“-Opfer verzeichnet werden. Die Ergebnisse des Projektes sollen der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.
Bei den Recherchen wurden die noch erhaltenen Patientenakten, Karteikarten sowie standesamtliche Unterlagen ausgewertet und auf diesem Weg biografische Informationen für mehr als 13.500 verstorbene Menschen zusammengetragen. Damit können jetzt auch >> Anträge zur Schicksalsklärung für die ehemaligen Landesanstalten Arnsdorf, Bräunsdorf, Großschweidnitz, Hochweitzschen, Hubertusburg, Leipzig-Dösen, Untergöltzsch, Waldheim und Zschadraß durch die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein beantwortet werden.
Im nächsten Jahr soll die Erfassung der Opfernamen für die ehemalige Provinzialanstalt Altscherbitz beginnen, die damals noch Teil der preußischen Provinz Sachsen war. Allein dort starben im Zweiten Weltkrieg über 2300 psychiatrisierte Menschen.
Kontakt:
Hagen Markwardt (Wissenschaftliche Dokumentation, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel.: 03501 710963
hagen.markwardt@stsg.de