FSJler der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein putzen Stolpersteine
11.11.19
Über 70 000 Stolpersteine erinnern in Europa an Menschen, die während des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert oder ermordet wurden. Mittlerweile ist das vom Kölner Künstler Gunter Demnig initiierte Projekt das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Die im Boden eingelassenen Messingsteine sind der Witterung ausgesetzt und verfärben sich mit der Zeit. Wie verblassende Erinnerungen müssen auch die Stolpersteine von Zeit zu Zeit aufgefrischt werden.
Den 81. Jahrestag der Novemberpogrome vom 9. November 1938 nahmen Franziska Köhler und Samuel Bährle zum Anlass, sich am Putzen der Stolpersteine zu beteiligen. Beide absolvieren zurzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Stiftung Sächsische Gedenkstätten | Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein und unterstützen hier die historisch-politische Bildungsarbeit.
Für das Putzen wählten sie drei in Dresden für Opfer der nationalsozialistischen Krankenmorde verlegte Stolpersteine aus. Arthur Anton Zinn und Elsa Auguste Seifert wurden 1940 in der Gaskammer der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein ermordet. Margareta Beate Schmitz kam 1941 aus der Landesanstalt Arnsdorf in die Heil- und Pflegeanstalt Wiesengrund, wo sie noch im selben Jahr aufgrund der schlechten Versorgung starb.
Diese drei Stolpersteine konnten, wie viele andere auch, mit Hilfe der in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein gesammelten Informationen zu Opfern der NS-„Euthanasie“ verlegt werden.
Kontakt:
Hagen Markwardt
(Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit | Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein)
hagen.markwardt@stsg.de
Tel. 03501 710963