Dreharbeiten für tschechischen Dokumentarfilm in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein
22.07.21
Heute war der tschechische Filmemacher Jan Rousek für Dreharbeiten zu Gast in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein. Sein geplanter Dokumentarfilm „Fotografen des Todes“ nimmt sich einem bislang kaum beachteten Thema an. Er folgt darin den Biografien von sechs Männern aus der Gegend von Krummau (Český Krumlov), die seit 1940 als Fotografen in den Tötungsanstalten der zentralen Krankenmorde eingesetzt waren.
Ihre Aufgabe war es, die Opfer unmittelbar vor deren Ermordung zu fotografieren. Mutmaßlich sollten dadurch nach Ende der Mordaktion weitere Forschungen ermöglicht werden. Gleichzeitig war das Fotografieren Bestandteil der Tarnung der Morde. Bis zuletzt sollte den Opfern der Eindruck vermittelt werden, sie seien lediglich in eine „normale“ Psychiatrie verlegt worden. Neben einer ärztlichen Untersuchung, dem Messen und Wiegen, gehörte auch das Anfertigen von Fotos für die Patientenakten zu den Aufnahmeprozeduren. All diese Schritte wurden auch in den Tötungsanstalten „inszeniert“. Die Fotografen trugen somit dazu bei, den Ablauf der Morde vor Ort möglichst reibungslos zu gestalten.
Der Film soll 2022 fertig gestellt sein und ist bei Česká televize präsentiert werden.
Kontakt:
Hagen Markwardt (Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, Öffentlichkeitsarbeit)
Tel.: 03501 710963
hagen.markwardt@stsg.de