Das Schicksal der Kinder im Lebensborn-Heim Kohren-Sahlis (1941–1945). Vortrag in Pirna
17.05.18
Am 23. Mai 2018 um 18 Uhr wird Dr. habil. Georg Lilienthal in einem Vortrag in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein über das SS-Lebensborn-Heim in Kohren-Sahlis berichten.
Seit 1941 befand sich im mittelsächsischen Kohren-Sahlis das Lebensborn-Heim „Sonnenwiese“, in dem bis zu 170 „rassisch wertvollen Kindern“ Platz finden sollten. Viele Pfleglinge waren im Ausland geboren, galten aber in der NS-Rassenideologie als „eindeutschungsfähig“. Zwischen 1943 und 1944 kamen allein 150 Kinder aus Norwegen nach Kohren-Sahlis, andere stammten aus Polen und Jugoslawien. Sie wurden an deutsche Pflegeeltern vermittelt und erfuhren lange Zeit nichts über ihre Herkunft. Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten oder Behinderungen liefen Gefahr, im Rahmen der „Kindereuthanasie“ ermordet zu werden.
Der Historiker Georg Lilienthal war langjähriger Leiter der Gedenkstätte Hadamar und verfasste ein Standardwerk zur Geschichte der SS-Lebensborns. In seinem Vortrag wird er den SS-Lebensborn als einen Kristallisationspunkt der nationalsozialistischen Rassen- und Bevölkerungspolitik in den Blick nehmen und sich bis heute in der Öffentlichkeit haltende Mythen kritisch hinterfragen.
Veranstaltungsort: Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein (Seminarraum II), Schlosspark 11, 01796 Pirna
Eintritt frei.
Beginn: 18:00 Uhr
Kontakt:
Hagen Markwardt (Wissenschaftliche Dokumentation, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein)
hagen.markwardt@stsg.de
Tel. 03501 710963