Besucherrekord in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein im Jahr 2012
16.01.13
Die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein hat im Jahr 2012 die bei weitem höchste Besucherzahl
ihres zwölfjährigen Bestehens verzeichnet. Insgesamt besuchten 11 459 Menschen den
Erinnerungsort, ein Anstieg um fast ein Drittel gegenüber dem bisherigen Höchstwert aus
dem Vorjahr.
Neben dem zunehmenden Interesse von Einzelbesuchern melden sich auch immer mehr
Gruppen zu Führungen oder Projekten in der Gedenkstätte an: Im Jahr 2012 fanden in Pirna-
Sonnenstein über 300 Führungen für Schulen, Vereine und Unternehmen aus ganz
Deutschland statt. „Aufgrund des stetig wachsenden Interesses werden wir die Öffnungszeiten
der Gedenkstätte künftig erweitern. Geplant ist auch, ab dem Sommerhalbjahr an jedem
Sonnabend eine öffentliche Führung anzubieten“ kündigt Dr. Boris Böhm, Leiter der
Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, an.
Im Jahr 2013 bittet die Gedenkstätte für das Projekt eines Gedenkbuches für alle sächsischen
Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“ weiter um Unterstützung der Öffentlichkeit:
„Wir hoffen auf die Mitwirkung von Angehörigen, Zeitzeugen und historisch interessierten
Personen in ganz Sachsen. Hilfreich für uns sind alle Informationen über Patienten, die in den
Jahren von 1939 bis 1945 in psychiatrischen Anstalten oder Krankenhäusern starben.“
Nach intensiven Forschungen soll in diesem Jahr auch die Umgestaltung des Gedenkbereiches
im Keller der früheren nationalsozialistischen Tötungsanstalt abgeschlossen werden. Seit
einigen Monaten zeigt dort bereits eine neue Dauerausstellung archäologische Fundstücke
vom Elbhang hinter der Gedenkstätte. Sie dokumentiert Spuren der Mordaktion gegen
psychisch kranke und geistig behinderte Menschen in den Jahren 1940/41 an ihrem
historischen Ort.