Archäologische Spurensuche zur öffentlichen Erschließung des historischen Lagergeländes des Kriegsgefangenenlagers Zeithain (Vortrag)

Die Gedenkstätte und der Förderverein Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain e.V. laden alle Interessenten zu einem Vortrag der Dipl.-Ing. Barbara Schulz am 20.10.2009 um 18.30 Uhr ins Stadtmuseum Riesa herzlich ein. Die Bauarchäologin und Architektin wird über die archäologische Spurensuche zur öffentlichen Erschließung des historischen Lagergeländes des Kriegsgefangenenlagers Zeithain sprechen.

Im Kriegsgefangenenlager Zeithain starben während des Zweiten Weltkrieges mehr als 30.000 sowjetische Kriegsgefangene infolge der menschenverachtenden Behandlung durch die deutsche Wehrmacht. Im Ehrenhain Zeithain wird heute an die Opfer durch eine museale Ausstellung erinnert. Das historische Lagergelände blieb dagegen lange aus dem öffentlichen Gedächtnis ausgeklammert, da es bis 1994 in militärischem Sperrgebiet lag. Seit 2003 finden nun alljährlich archäologische Jugend-Workcamps statt, mit deren Hilfe grundlegende Informationen über Lagerreste und ihren Überlieferungszustand gewonnen werden können. Auf ihrer Basis kann das Lagergelände zukünftig als „authentischer Ort“ für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Geplant ist die Anlegung eines historischen Rundwegs, der wichtige Stationen des Lagers entlang der originalen Erschließungsachsen miteinander verbindet.

Der angekündigte Vortrag vermittelt anhand zahlreicher Lichtbilder die vorliegenden archäologischen Ergebnisse. Untermauert wird dies zusätzlich durch – teilweise unveröffentlichtes – historisches Bildmaterial, darunter eine erst kürzlich aufgefundene Farbdiaserie, die 1942 im Inneren des Lagers aufgenommen wurde. Außerdem werden die konzeptionellen Überlegungen für den geplanten historischen Rundweg und erste gestalterische Umsetzungsvorschläge erläutert und zur Diskussion gestellt.