Das Tagebuch des Levan Atanasjan
Erscheinungsjahr:
2009Kategorie: Reihe „Zeitfenster“ | Beiträge der Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Band/Heftnr.:
07ISBN:
978-3-86583-365-5Der sowjetische Militärarzt Levan Atanasjan geriet im Herbst 1941 in deutsche Kriegsgefangenschaft. 1943 schrieb er nach seiner erfolgreichen Flucht zu den Partisanen in Weißrussland in einem Tagebuch nieder, was er in Gefangenenlagern in den von Deutschen besetzten Gebieten erlebt hatte. Seine Darstellung ist zwangsläufig geprägt von ideologischen Prämissen der damaligen Zeit. Sie ist subjektiv, ohne jedoch das eigene Leid herauszukehren. Mit seinem Erfahrungsbericht wollte der Autor die Menschen in seinem Land darüber informieren, was einen Rotarmisten in deutscher Gefangenschaft erwartete. Für den deutschen Leser wird erstmalig die Atmosphäre und das Geschehen in den besetzten Gebieten deutlich, dem sowjetische Kriegsgefangene unterlagen und das auch die Haltung der UdSSR langfristig gegenüber dem dann 1945 endgültig besiegten Deutschland mit prägten.
Der aus dem Russischen übertragene Tagebuchtext wird durch Quellen der Wehrmacht und der Roten Armee ergänzt, welche die im Tagebuch beschriebenen Ereignisse aus anderem Blickwinkel beleuchten. Dem Text ist eine thematische Einführung von Klaus-Dieter Müller vorangestellt.