DIZ Torgau: Gedenken an Joe Polowsky anlässlich des 35. Todestages
25.10.18
Zu seinem 35. Todestag erinnerte die Stadt Torgau an Joe Polowsky – an den US-Bürger, dessen größter Wunsch es bei seinem Tod 1983 in Chicago war, über alle Gräben des Kalten Krieges hinweg in Torgau beerdigt zu werden. Der Leiter des Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau, Wolfgang Oleschinski, hielt die Gedenkrede. Er würdigte Joe Polowsky als Brückenbauer und Vermittler.
Joe Polowsky hatte am 25. April 1945 der US-Patrouille angehört, die in Strehla an der Elbe – circa 30 Kilometer entfernt von Torgau gelegen – als erste auf sowjetische Truppen stieß. Zwar erlangte diese Begegnung nicht die Berühmtheit wie der weltweit bekannte „Handschlag an der Elbe“ in Torgau nur wenige Stunden später. Dass dieser zustande kam, hing eng mit der Existenz des Wehrmachtgefängnisses Fort Zinna in Torgau zusammen.
Die Begegnung in Strehla aber als Symbol für das Ende des Zweiten Weltkriegs prägte Polowsky zutiefst. Er setzte sich Zeit seines Lebens für den Frieden ein. So schlug er unter anderem vor, den 25. April zum Friedenstag der Vereinten Nationen zu erklären. Die DDR-Führung widersetzte sich seinem Begräbnis in Torgau nicht – Polowskys letzter Wunsch wurde wahr. Sein Ehrengrab befindet sich noch heute auf dem Torgauer Gemeindefriedhof.
Die Frage, ob uns Joe Polowsky heute noch etwas sagen kann, bejahte Wolfgang Oleschinski ausdrücklich. Polowsky habe gezeigt, wie wichtig es ist, dass sich auch Einzelne für Ziele einsetzen, die im Interesse der Gesellschaft, des Staates oder sogar der ganzen Menschheit liegen.
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Elisabeth Kohlhaas (Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
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