Zum Nachdenken angeregt: Internationales Jugendcamp im DIZ Torgau
07.08.17
Mit einem fröhlichen Foto nach einem hochinteressanten Tag, so verabschiedete sich das Internationale Jugendcamp des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. am vergangenen Freitag aus dem DIZ Torgau. Die jungen Leute aus zehn Ländern – von Russland über die Türkei bis Italien – hatten sich mit Geschichte und Gegenwart des Torgauer Fort Zinna als Haftstätte befasst.
Sie erfuhren von dessen Nutzung in den beiden deutschen Diktaturen und von den dort herrschenden menschenverachtenden Haftbedingungen für die Gefangenen: als Wehrmachtgefängnis im Zweiten Weltkrieg, als sowjetische Speziallager, die nach 1945 dort eingerichtet wurden, und als DDR-Gefängnis mit den vielen politischen und jugendlichen Häftlingen.
Zum Programm gehörte die Besichtigung der Justizvollzugsanstalt Torgau, die seit 1990 im Fort Zinna untergebracht ist. Der Rundgang im Haftgebäude und über das Gelände, die Einblicke in die Zellen und in den Schulraum, all das gab den Teilnehmern einen Eindruck von den heutigen Lebensbedingungen im Gefängnis Torgau. Besonders eindrücklich war das Gespräch mit einem Gefangenen, der bereitwillig alle Fragen beantwortete. Der Tag vermittelte den Teilnehmern auf diese Weise nachhaltige Denkanstöße über die Ziele und die Ausgestaltung des Strafvollzugs.
Kontakt:
Elisabeth Kohlhaas (Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel.: 03421 7739681
elisabeth.kohlhaas@stsg.de