Zeitzeugengespräch und Diskussion: Olof-Palme-Friedensmarsch 1987 – ein Meilenstein in der Geschichte der DDR-Opposition

Der Olof-Palme-Friedensmarsch jährt sich zum 30. Mal. Am 11. September 1987 demonstrierten anlässlich des Friedensmarsches auch in Torgau Kirchengruppen und Regimekritiker gegen atomare Aufrüstung, für Kriegsdienstverweigerung und für eine saubere Umwelt. DDR-Staatssicherheitsdienst und Volkspolizei versuchten massiv, die Aktionen zu stören. Nicht nur für die Torgauer Oppositionellen, für die Bürgerrechtsbewegung in der gesamten DDR war der Friedensmarsch von hoher Bedeutung, denn sie durfte ihren Protest nur dieses einzige Mal während des Bestehens der DDR legal auf die Straße tragen.

Matthias Grimm-Over, damals als Kreisjugendwart des evangelischen Kirchenkreises frisch nach Torgau gekommen, war Mitorganisator der Torgauer Proteste. Er wird von den Geschehnissen des Olof-Palme-Friedensmarsches in und um Torgau berichten. Fotos der Torgauer Fotografen Erdmute und Manfred Bräunlich veranschaulichen seine Ausführungen.

Der Friedensmarsch war eine Initiative mehrerer europäischer Länder – darunter die DDR – zur Erinnerung an den im Februar 1986 erschossenen schwedischen Politiker Olof Palme. Er hatte die Einrichtung eines atomwaffenfreien Korridors in Mitteleuropa vorgeschlagen. Die DDR-Führung hatte auf Drängen neben den offiziellen staatlichen Friedenskomitees auch Gruppen der evangelischen Kirche zugelassen. Von Stralsund aus zog der Friedensmarsch vom 1. bis zum 19. September 1987 durch die DDR und endete in Dresden. Neben den offiziellen staatlichen Veranstaltungen gab es in diesen Tagen wie in Torgau landesweit viele unabhängige Manifestationen.

Die Veranstaltung begleitet die Sonderausstellung „Krieg und Menschenrechte“, die noch bis zum 8. Oktober 2017 im DIZ Torgau zu sehen ist.

Kontakt:
Elisabeth Kohlhaas (Ausstellungsbetreuung, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit)
Tel.: 03421 7739681
elisabeth.kohlhaas@stsg.de