Namenstafeln für sowjetische und polnische Zwangsarbeiter auf dem Friedhof Großschweidnitz erneuert
13.07.16
Die Namenstafeln zum Gedenken an „geisteskranke Ostarbeiter“, die auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof der Landesanstalt Großschweidnitz den Weg zum Denkmal säumen, konnten im Mai und Juni 2016 erneuert werden.
Witterungsbedingt waren die Namen auf den Gedenkplatten deutlich verblasst, die Platten selbst zum Teil in den Boden versunken. Um die Lesbarkeit der Namen wieder herzustellen, wurden die Platten gesäubert, die Schrift nachgezogen und damit wieder sichtbar gemacht. Anschließend wurden die Platten angehoben.
Die sogenannten geisteskranken Ostarbeiter – Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion und Polen – fielen in der ehemaligen Landesanstalt Großschweidnitz den NS-Krankenmorden zum Opfer. Insgesamt, so ergaben neuere Forschungen, starben in Großschweidnitz zwischen 1940 und 1945 mindestens 76 Zwangsarbeiter. Die Mehrzahl stammte aus Polen und der Sowjetunion, einige auch aus Belgien und Frankreich. Sie waren verstärkt ab 1943 in die Landesanstalt eingewiesen worden, um ihre Arbeitskraft wiederherzustellen. War die Prognose schlecht, kam dies quasi einem Todesurteil gleich. Innerhalb der Patientenhierarchie rangierten die „Ostarbeiter“ an unterster Stelle und verstarben in der Regel innerhalb weniger Wochen.
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