Neue „Stolpersteine“ werden in Leipzig verlegt
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" LeipzigOrt:
Waldstraße 8, 04105 Leipzig (Start)
Bisher liegen 309 „Stolpersteine“ an 134 Orten in Leipzig. Nun folgen 25 weitere Steine und erstmalig eine „Stolperschwelle“ für Opfer der NS-Diktatur. Vor den früheren Wohnorten ermordeter Mitbürger verlegt der Kölner Bildhauer Gunter Demnig diese Erinnerungsmale ebenerdig in den Gehweg.
9.30 Uhr: Waldstraße 8
In Erinnerung an den ehemaligen jüdischen Fußballclub SK Bar Kochbar Leipzig gibt es den „Max- und Leo-Bartfeld-Pokal“. Die Brüder Bartfeld engagierten sich in dem Sportverein. Für Leo Bartfeld und seine Familie werden 4 Steine verlegt.
10.00 Uhr: Gustav-Adolf-Straße 19a
Die Eheleute Leah und Gabriel Nathansen wurden 1942 nach Theresienstadt deportiert. Während Gabriel Nathansen dort 1944 ums Leben kam, wurde seine Frau im selben Jahr nach Auschwitz verbracht und ermordet.
10.30 Uhr: Pfaffendorfer Straße 18
Bernhard Landesberg gehörte zu jenen jüdischen Männern, die im Zuge der Pogromnacht 1938 verhaftet worden. Er wurde 1940 im KZ Sachsenhausen ermordet. Seine Frau Anna Landesberg wurde 1942 nach Bełzyce deportiert.
11.00 Uhr: Gohliser Straße 1
Arthur Cerf wurde im Rahmen der Pogromnacht gegen die jüdische Bevölkerung 1938 nach Buchenwald verschleppt. Ihm gelang später die Flucht nach Kuba, wo er 1944 starb.
11.20 Uhr: Löhrstraße 13
7 Stolpersteine für drei Generationen der jüdischen Familie Schmulewitz/Grünbaum: Einzig die Enkelkinder Vera, Paula und Edith konnten mit einem Kindertransport nach England gerettet werden.
12.15 Uhr: Schmidt-Rühl-Straße 5a
Hermann Sommerfeld war Jude und mit einer Nichtjüdin verheiratet. Um den gemeinsamen Sohn vor Ausgrenzung zu bewahren, ließen sich die Eheleute scheiden. Das bedeutete für Hermann Sommerfeld die Ermordung in Auschwitz.
14.00 Uhr: Bernhard-Göring-Straße 152 (Haus der Demokratie)
Hier befand sich von 1932 bis 1943 ein städtisches Kinderheim. Sechs der durch das Jugendamt Leipzig in Obhut genommenen Kinder wurden der „Euthanasie“ in sächsischen „Heil- und Pflegeanstalten“ ausgeliefert.
14.45 Uhr: Holzhäuser Straße 36
Der Gewerkschafter Richard Peukert machte aus seiner Abneigung gegen Krieg und Nationalsozialismus kein Hehl. Von Mitbürgern denunziert wurde er zum Tode verurteilt und 1944 hingerichtet.
15.15 Uhr: Chemnitzer Straße (ehemaliges Parkkrankenhaus)
In der ehemaligen „Heil- und Pflegeanstalt“ Leipzig-Dösen wurden mindestens 624 Kinder ermordet, 604 Erwachsene zwangssterilisiert sowie 860 Menschen in die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein im Rahmen der NS-„Euthanasie“ deportiert.
Kontakt:
Arbeitsgruppe STOLPERSTEINE (Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V., Evangelische Jugend, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, Bürgerkomitee Leipzig e.V. – Träger der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“), Tel. 0341 / 306 51 75, www.stolpersteine-leipzig.de