Arbeiten an neuer Dauerausstellung. Gedenkstätte Bautzen zeigt ab 2017 die Geschichte der Bautzener Gefängnisse während des Nationalsozialismus
30.09.15
Der Name „Bautzen“ steht für die Verfolgung und Inhaftierung politisch unliebsamer Personen zwischen 1945 und 1989. Im „Gelben Elend“ und im „Stasi-Knast“ waren während der Zeit der sowjetischen Besatzung und der SED-Dikatur tausende Menschen aus Willkür und politischen Gründen eingesperrt. Dass Bautzen auch ein Haftort mit nationalsozialistischer Vergangenheit war, hat sich dagegen im öffentlichen Bewusstsein nicht verankert. Eine neue Ausstellung in der Gedenkstätte Bautzen soll diese weithin unbekannte Geschichte der Bautzener Gefängnisse dokumentieren und an deren Opfer erinnern.
Zwischen 1933 und 1945 waren in den Gefängnissen Bautzen I und Bautzen II Menschen inhaftiert, die Opfer der rassischen, völkischen und politischen Gesetzgebung der Nationalsozialisten wurden. Sozialdemokraten, Kommunisten, angehörige demokratischer Parteien, Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, vermeintliche „Wirtschafts-“ und „Rundfunkverbrecher“, jugendliche „Asoziale“, ausländische Widerstandskämpfer aus den von den Deutschen besetzen Gebieten – in den Gefängnissen waren nahezu alle Opfer- und Verfolgtengruppen zu finden.
Das Ausstellungsvorhaben „Bautzen I und II im Nationalsozialismus. 1933–1945“ – die künftig dritte Dauerausstellung in der Gedenkstätte Bautzen – wird vom Freistaat Sachsen und dem Bund mit einem Gesamtvolumen von 465 600 Euro gefördert. Neben inhaltlichen Recherchen laufen derzeit die gestalterischen und baulichen Planungen zur Umsetzung der Ausstellung. Die Ausstellung soll 2017 eröffnet werden.
Weitere Informationen erhalten Sie von Sven Riesel, Öffentlichkeitsarbeit Gedenkstätte Bautzen, 0 35 91 / 530 362 oder sven.riesel@stsg.smwk.sachsen.de.