„Er kommt nicht wieder“
Erscheinungsjahr:
2013Kategorie: Heftreihe „Lebenszeugnisse – Leidenswege“
Band/Heftnr.:
22ISBN:
978-3-934382-24-4„Er kommt nicht wieder“ ist ein erschütterndes Selbstzeugnis eines Holocaust-Überlebenden. Isidor Nussenbaum (1927–2012) berichtet von seiner Kindheit in Bautzen und Dresden und von der Deportation seiner Familie in das Ghetto Riga.
In eindringlicher, doch zumeist nüchterner Sprache beschreibt Nussenbaum Hunger, Zwangsarbeit, Terror und Mord im Ghetto und seinen anschließenden Leidensweg durch mehrere Konzentrationslager, der erst im April 1945 nach einem Todesmarsch mit der Befreiung durch die Rote Armee in Pommern endet. Doch es war eine glücklose Befreiung, wie Nussenbaum schreibt, denn seine Eltern und seine Schwester haben den Holocaust nicht überlebt, und sein Bruder Siegfried wird wenige Tage nach der Befreiung von einem sowjetischen Soldaten erschlagen.
Isidor wird als Soldat zur Roten Armee eingezogen. 1946 kehrt er nach Bautzen zurück. Doch in Deutschland, unter den ehemaligen Verfolgern, möchte er nicht mehr leben. Mit Hilfe seiner beiden ältesten Brüder, die noch vor dem Krieg emigrieren konnten, gelingt ihm 1948 die Ausreise in die USA.
Der Text wurde herausgegeben und in Nachworten kommentiert von Hans Medick (Historiker und Selbstzeugnis-Forscher) und Jens-Christian Wagner (Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora) in Zusammenarbeit mit mehreren Autoren, die die Geschichte der Familie Nussenbaum in der jüdischen Geschichte und gegenwärtigen Erinnerung Bautzens verorten (Hagen Schulz, Mirko Pohontsch) und der Besonderheit des Zeugnisses Isidor Nussenbaums in der Holocaust-Literatur nachspüren (Alf Lüdtke).
► Titel, Inhalt, Vorwort, Dank und Widmung des Buches (PDF)
► Rezension von Ramona Bräu in Medaon, Journal for Jewish Life in Research and Education (Heft 9, 2015) als PDF-Download
► Rezension von Swen Steinberg in „Neues Archiv für sächsische Geschichte“ (Bd. 86, 2015) als PDF-Download