Gedenkfeier zum 70. Jahrestag des Massakers von Abtnaundorf
Datum:
Veranstalter:
Gedenkstätte für Zwangsarbeit LeipzigOrt:
11:00 Uhr an der „Runden Ecke“ (Stadt Leipzig): Gedenken mit Kranzniederlegung und Schweigeminute
12:30 Uhr am Mahnmal in Abtnaundorf (Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, VVN/BdA, Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig)
Als die US-amerikanische Armee sich im April 1945 in Richtung Leipzig bewegte, wurden die KZ-Außenlager in der Stadt sukzessive geräumt. Mehrere tausend Häftlinge wurden allein aus dem Leipziger Nordosten auf sogenannte Todesmärsche in Richtung Tschechien geschickt.
Am 18. April 1945 ereignete sich im KZ Leipzig-Thekla ein Verbrechen, das als Massaker von Abtnaundorf in die Geschichte eingegangen ist. In dem durch Todesmärsche geräumten Lager waren 304 kranke und sterbende Häftlinge zurückgeblieben. SS-Wachmannschaften sperrten die Männer in eine Baracke und zündeten diese an. Unterstützt von Gestapo, Soldaten, Volkssturmmännern, Werkschutz, Feuerwehrleuten und Zivilisten ermordeten sie die meisten Häftlinge. Viele Opfer bleiben bis heute vermisst, ihre Namen unbekannt. Die Gebeine von 84 Männern konnten auf dem Südfriedhof beigesetzt werden. 67 überlebende Häftlinge sind bezeugt.
Am selben Abend erreichten US-amerikanische Truppen der 2. und der 69. Infanteriedivision die Stadt Leipzig. Sie befreiten Tausende von Zwangsarbeiterinnen und KZ-Häftlingen aus ihren Lagern. Kameraleute des US-Signal-Corps (u.a. Margaret Bourke-White) haben das Grauen in Abtnaundorf fotografiert. Diese Bilder gingen um die Welt und prägten das Bildgedächtnis zu den nationalsozialistischen Konzentrationslagern.
Am 18. April 2015 jähren sich das Massaker von Abtnaundorf und die Befreiung der Stadt Leipzig zum 70. Mal. Zu diesem Anlass werden zwei Gedenkveranstaltungen stattfinden.
11:00 Uhr an der „Runden Ecke“ (Stadt Leipzig):
Gedenkreden von Burkhard Jung (OB), Scott R. Riedmann (Generalkonsul der USA). Wortbeiträge von Regine Schild (Leiterin der Außenstelle Leipzig des BStU), Tobias Hollitzer (Gedenkstättenleiter des Museums in der Runden Ecke). Kranzniederlegung mit Schweigeminute.
12:30 Uhr am Mahnmal in Abtnaundorf (Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, VVN/BdA, Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig):
Gedenkreden von Martin C. Winter (Vorsitzender des Trägervereins der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig), Bernd Karwen (Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig), Jelena Rother (Autorin der Broschüre „Die Erla-Werke und das Massaker von Abtnaundorf“).
Kontakt:
Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig
Permoserstraße 15
D-04318 Leipzig
Telefon: +49 -(0)341 - 235 2075
Fax: +49 - (0)341 - 235 2076
E-Mail: gedenkstaette@zwangsarbeit-in-leipzig.de
Mehr Informationen unter Website!
Programm als PDF hier!